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LGBTQ+: Am Sonnabend große Pride in Sonderburgs Stadtmitte

LGBTQ+: Am Sonnabend große Pride in Sonderburgs Stadtmitte

LGBTQ+: Am Sonnabend große Pride in Sonderburgs Stadtmitte

Sonderburg/Sonderborg
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In Regenbogenfarben gekleidete Menschen werden am Sonnabend an der Reiterstatue erwartet. Foto: Anders Kibbel

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Für Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung gibt es am Wochenende eine Party. Gäste aus ganz Nordschleswig und Norddeutschland werden erwartet.

Der im vergangenen Februar gegründete LGBTQ+-Verein in Sonderburg war sich nicht im Zweifel, als über eine mögliche Pride Parade in Sonderburg diskutiert wurde. Am Alsensund muss es eine solche Parade geben, die auf die sexuelle Vielfalt aufmerksam macht.

„Hier gibt es immer noch eine Menge Unwissenheit. Wenn zwei Männer zum Beispiel Hände haltend spazieren gehen, wird nach einigen sogar gespuckt oder gerufen. Deshalb war es für uns wichtig, einen Platz für alle zu schaffen. Aber die Unwissenheit ist auch schuld, dass einige zum Gespött werden“, erklärt das LGBTQ+-Mitglied Niels Christian Aahøj Bech.

Treffpunkt Reiterstatue

Am Sonnabend werden die in Regenbogenfarben gekleideten Personen sich ab 12 Uhr bei der Reiterstatue beim Sonderburger Schloss versammeln. Nach einem Willkommensgruß zieht der bunte Umzug durch die Stadt, um eine Stunde später wieder an der Statue zu stehen.

Der stellvertretende Bürgermeister Stephan Kleinschmidt (Schleswigsche Partei) hält eine Ansprache, bevor der Vorsitzende der LGBTQ+-Vorsitzende, John Brandt, das Wort ergreift. Anschließend darf die Versammlung sich bei der Skulptur hyggen. Abends beginnt um 20 Uhr eine Afterparty bei Heidi’s Bier Bar auf dem Rathausmarkt.

Ein Blick in die Pride in Apenrade. Foto: Karin Riggelsen

Niels Christian Aahøj Bech erwartet unter anderem auch Gäste aus Norddeutschland. „Damit rechnen wir. John und ich waren auch bei der Pride in Flensburg im Mai dabei. In unserer Pride gibt es einen Platz für alle aus ganz Nordschleswig“, verspricht er.

Erste Pride in Sonderburg

Der LGBTQ+-Verein peilt keine Mindestanzahl bei der ersten Pride in Sonderburg an.

„In Apenrade waren um die 300 dabei. Wenn es hier nur 50 werden, dann sind wir nicht enttäuscht – wenn bloß welche kommen“, meint er. Weil es um Information geht, werden im Lauf der Woche noch verschiedene Veranstaltungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem ein Vortrag und eine Buchvorstellung der Bibliothek, bei der es um LGBTQ+-Lektüre geht. Zum Booktalk wird am Mittwoch, 24. August, ab 19 Uhr eingeladen.

Zwei Männer angezeigt

Die Polizei hat zwei jüngere Männer aus Sonderburg wegen Diskriminierung und Aufrufs zu Hass verklagt. Die beiden hatten nach der Veröffentlichung der Pride in den Zeitungen mit ihren kritischen Äußerungen andere Menschen aufgrund ihrer Rasse, Hautfarbe, ihrer nationalen oder ethnischen Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer sexuellen Orientierung verhöhnt und abwertend umschrieben. Sie riskieren ein Bußgeld oder Gefängnis bis zu zwei Jahren.

Dass Menschen sich wegen der baldigen Pride Parade so herablassend äußern, darüber wundert sich Niels Christian Aahøj Bech nicht.

„Wir leben in einem Land mit Redefreiheit. Wir haben aber darüber gesprochen, dass gerade deswegen eine Parade auch richtig ist. Wir lernen alle davon, und wir haben uns zu dieser Sache nicht geäußert. Aber es ist wichtig, dass wir auf uns aufmerksam machen. Es muss Liebe für alle geben“, so Bech.

In Apenrade beteiligten sich viele an der Pride Parade Foto: Karin Riggelsen
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