Heimsieg gegen Mainz

Comeback der Tormaschine: Haaland hält BVB auf Kurs

Comeback der Tormaschine: Haaland hält BVB auf Kurs

Comeback der Tormaschine: Haaland hält BVB auf Kurs

dpa
Dortmund
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Erst Matchwinner, dann mit Fannähe: Dortmunds Stürmer Erling Haaland macht nach dem Sieg gegen Mainz ein Selfie mit einem Fan. Foto: Bernd Thissen/dpa

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Er ist wieder da - und trifft. Mit seinen beiden Toren zum 3:1 gegen Mainz stellt Angreifer Erling Haaland gleich bei seinem Comeback mal wieder unter Beweis, wie wichtig er für den BVB ist. Der derzeit gute Lauf des Teams macht Mut für das nächste Champions-League-Spiel.

Auch nach dem Abpfiff pflegte Erling Haaland seinen Ruf als Garant für großes Kino.

Beseelt von zwei Treffern zum 3:1 (1:0) über den FSV Mainz beglückte der Dortmunder Torjäger einen auf den Rasen gelaufenen Fan mit seinem Trikot und einem Selfie. Der Spaß des Norwegers kam bei den Ordnungskräften weniger gut an - aber umso mehr bei den Fans. Mit lauten Sprechchören feierten sie Haalands triumphale Rückkehr. Ähnlich beeindruckt wie der Dortmunder Anhang verfolgte BVB-Kapitän Marco Reus das skurrile Geschehen: «Erling ist brutal wichtig für uns. Dass er bei seinem Comeback zwei Tore macht, ist fantastisch. Dafür haben wir ihn verpflichtet.»

Auf Medienberichte einen Tag später, dass dem Fan das Trikot von einem Ordner abgenommen worden sei, reagierte Haaland ähnlich cool. Die Frage via Twitter, ob er helfen könne, beantwortete er mit dem Angebot für ein weiteres Trikot: «Ja, kannst du ihn fragen, ob das Trikot aus der 1. Halbzeit gestern okay ist?».

Nach dreiwöchiger Zwangspause meldete sich Haaland standesgemäß zurück. Anders als bei seinem in der Vorwoche präsentierten Video, in dem er mit drei aufeinanderliegenden Bällen dreimal dasselbe Ziel trifft und im Internet für reichlich Gesprächsstoff sorgt, benötigte er diesmal keine Tricks. Mit einem Elfmetertor (54.) und Treffer in der Nachspielzeit (90.+4) stahl er selbst seinem kongenialen Mitstreiter Reus (3.) die Show, der zuvor mit einem Zaubertor aus 15 Metern in den Torwinkel für das zwischenzeitliche 1:0 gesorgt hatte.

Kaum trainiert, aber gleich voll da

Dabei ist der von einer Oberschenkelprellung genesene Haaland erst seit wenigen Tagen wieder im Training. Deshalb hätte ihn Marco Rose mit Blick auf das schwere Champions-League-Spiel am Dienstag (21 Uhr/Prime Video) bei Ajax Amsterdam nach eigenem Bekunden eigentlich liebend gern zeitig ausgewechselt, ließ ihn jedoch bis zum Ende durchspielen. «Er macht immer auch wieder ein Tor in der 95. Minute, das einem helfen kann», kommentierte der Dortmunder Trainer seinen Entschluss, «außerdem brauchen wir ihn hinten als freien Mann bei Standards.»

Wieder einmal stellte Haaland unter Beweis, wie wichtig er für den Revierclub ist. Dank seiner Treffer liegt der BVB im Titelrennen weiter auf Kurs. Rose wertete den Sieg über Mainz als «guten Start in die spannende Phase vor der nächsten Länderspielpause» mit sieben Spielen in 22 Tagen. «Die kommenden Wochen werden richtig anspruchsvoll», warnte der Fußball-Lehrer, «Ajax, Bundesliga, Pokal, Bundesliga, wieder Ajax, Bundesliga.»

Ärger über Gegentor

Bei aller Zufriedenheit über den bisher guten Saisonstart gab es für Rose jedoch erneut Grund zur Klage. Auch im achten Saisonspiel blieb sein Team nicht ohne Gegentor. Nach dem Anschlusstreffer des Mainzer Einwechselspielers Jonathan Burkardt in der 87. Minute machte sich Unsicherheit breit, die erst Haaland mit seinem neunten Saisontor vertrieb. «Zwischendurch haben wir ein bisschen gezittert, da haben wir so ein bisschen die Kontrolle abgegeben», bekannte Sportdirektor Michael Zorc.

Rose hofft, dass sein Team diese Schwäche in den kommenden richtungsweisenden Wochen ablegt: «Hinten raus machen wir es uns wieder schwer. Das ist unnötig, dass wir immer wieder über dieses Thema diskutieren müssen.»

Diesmal blieb der Dortmunder Leichtsinn ungestraft, weil die Mainzer vor 63.812 Zuschauern ihren Respekt vor dem Favoriten zu spät ablegten und deshalb verdientermaßen den Platz zum dritten Mal in Serie ohne Punkt verließen. «Erst nach der Pause haben wir uns was getraut», klagte Sportdirektor Martin Schmidt bei Sky. Ähnlich sah es Trainer Bo Svensson: «Wir bringen nicht über 90 Minuten das auf den Platz, was wir brauchen, um erfolgreich in der Bundesliga zu spielen. Wir versuchen, aus diesem Spiel zu lernen und gegen Augsburg eine bessere Leistung auf den Platz zu bringen.»

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