European-League-Final-Four
Deutsches Handball-Trio hofft auf Europa-Triumph
Deutsches Handball-Trio hofft auf Europa-Triumph
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Der zweithöchste Europacup-Wettbewerb im Handball ist seit mehr als zwei Jahrzehnten eine deutsche Domäne. Trotz des neuen Namens und Formats soll sich daran beim Finalturnier am Wochenende nichts ändern.
Neuer Pokal, altes Bild: Gleich drei deutsche Handball-Clubs greifen beim Final Four der European League nach dem Premierentitel und wollen die Bundesliga-Dominanz im zweithöchsten europäischen Vereinswettbewerb fortsetzen.
Immerhin triumphierten im Vorläuferwettbewerb EHF-Cup in den vergangenen 24 Jahren gleich 21 Mal deutsche Teams - darunter auch die Rhein-Neckar Löwen, der SC Magdeburg und die Füchse Berlin. Dieses Trio kämpft am Pfingstwochenende in Mannheim um die neue Trophäe. «Die Bundesliga zeigt, dass sie sowohl in der Spitze als auch in der Breite unglaublich stark aufgestellt ist», sagte Füchse-Manager Bob Hanning.
Im Halbfinale am Samstag trifft der Hauptstadtclub auf den Gastgeber, Magdeburg bekommt es mit dem polnischen Vertreter Wisla Plock zu tun. Für die drei Bundesligisten ist es die einzige Chance, in dieser Saison einen Titel zu gewinnen, liegen sie in der Meisterschaft doch weit abgeschlagen hinter dem Spitzenduo THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt. «Der Titel würde allen gut tun. Ich glaube, dass den alle gerne mit nach Hause nehmen würden», sagte Hanning jüngst in einem Interview der «Rheinpfalz».
Die Berliner triumphierten zuletzt 2018 auf europäischem Parkett und würden diesen Erfolg gerne wiederholen. «Wenn du in so einem Turnier bist, kann die Zielsetzung nur heißen, dass du es auch gewinnen willst», sagte Sportvorstand Stefan Kretzschmar. «Dadurch, dass es bisher eine sehr durchwachsene Rückrunde war, hast du mit einem Titelgewinn die Chance, nicht nur etwas gerade zu rücken, sondern Geschichte zu schreiben.»
Das wollen auch die Rhein-Neckar Löwen, die 2013 den EHF-Cup holten. Ein internationaler Titel wäre zugleich ein passendes Abschiedsgeschenk für Trainer Martin Schwalb, der am Saisonende geht. «Es wäre unheimlich schön, wenn es klappen würde. Es geht aber nicht um mich, sondern die Mannschaft und den Verein. Ich habe es sehr genossen, mit den Jungs und allen vom Verein zu arbeiten. Sie hätten es verdient, diesen Titel zu gewinnen», sagte Schwalb.
Auf einen Favoriten will sich der 58-Jährige nicht festlegen. «An so einem Finalwochenende kommt es immer darauf an, welche Mannschaft den Flow hat, welche Mannschaft sich wohlfühlt, welcher Torwart überragend ist», sagte Schwalb. «Alle vier Mannschaften haben die Chance, den Pokal zu gewinnen.»
Die Löwen holten extra für das Finalturnier Rückraumspieler Kim Ekdahl Du Rietz zurück. Der 31 Jahre alte Ex-Löwe hatte seine Karriere ursprünglich im Sommer 2017 beendet, 2018 aber schon einmal bei den Badenern ausgeholfen. Bis März 2020 spielte der Schwede dann noch für Paris Saint-Germain in Frankreich. «Als ich erfahren habe, dass die Mannschaft vor dem Finalturnier große Verletzungsprobleme hat, haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, ob ich den Jungs noch einmal helfen kann», sagte Ekdahl Du Rietz. Der Ex-Nationalspieler studiert mittlerweile in Hongkong und hat sich eigener Aussage nach dort fit gehalten. Seinen Urlaub verbringt er derzeit in Deutschland.
Bereits 14 Jahre zurück liegt der bisher letzte Europacup-Triumph des SC Magdeburg. «Es sind zwei Spiele, in denen du top performen musst. Und dann hast du aus der Saison was mitgenommen», sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert. Der 39-Jährige weiß wie es geht, gewann er doch als Spieler mit den Magdeburgern 1999 und 2001 den EHF-Pokal und 2002 sogar die Champions League.
Trotz der jüngsten Schwächephase in der Bundesliga ist Wiegert davon überzeugt, dass seine Mannschaft an die starken Leistungen in der European League anknüpfen kann: «Wir haben mit einer Ausnahme immer gut gespielt. Das Gesicht wünsche ich mir auch in Mannheim.»