Deutscher Eishockey-Bund

Emotionaler Abschied von Reindl - Merten neuer DEB-Präsident

Emotionaler Abschied von Reindl - Merten neuer DEB-Präsident

Emotionaler Abschied von Reindl - Merten neuer DEB-Präsident

dpa
München
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Franz Reindl, der scheidende Präsident des Deutschen Eishockey Bunds (DEB), spricht auf der Mitgliederversammlung. Foto: Matthias Balk/dpa

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Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Eishockey Liga 2 ist neuer Präsident des Deutschen Eishockey Bundes. Peter Merten folgt auf Franz Reindl, der emotional verabschiedet wurde.

Nach mehr als 30 Jahren als Funktionär beim Deutschen Eishockey-Bund hat sich Franz Reindl unter Tränen als Präsident verabschiedet.

«Ich bin tief gerührt», schluchzte der 67-Jährige nach einer emotionalen Verabschiedung auf der DEB-Mitgliederversammlung in München. Reindl weinte während des minutenlangen Applaus der Anwesenden hemmungslos. Zuvor hatten langjährige Wegbegleiter wie die früheren Bundestrainer Hans Zach, Uwe Krupp und Marco Sturm, der aktuelle Nationalmannschaftskapitän Moritz Müller und frühere Mitspieler wie Alois Schloder und Ernst Höfner emotionale Worte in Video-Einspielern an Reindl gerichtet.

«Du bist das Gesicht der deutschen Nationalmannschaft und du wirst es immer bleiben», sagte etwa Sturm, der das deutsche Männerteam als Bundestrainer 2018 zur olympischen Silbermedaille und damit zum größten deutschen Eishockey-Erfolg überhaupt geführt hatte.

Reindl, der seit Ende der 1980er Jahre als Co-Trainer und Interimscoach des Nationalteams sowie als Sportdirektor, Generalsekretär und Geschäftsführer für den DEB gearbeitet hatte, war 2014 zum Präsidenten gewählt worden. «Damals war der DEB ein Sanierungsfall», berichtete Reindl rückblickend.

Zusammen mit seinen Vize-Präsidenten Daniel Hopp, Berthold Wipfler und Marc Hindelang gelang es, den Verband wirtschaftlich zu konsolidieren. Zudem gelang sportlich ein deutlicher Aufschwung. Auch Hopp und Wipfler wurden am Samstag verabschiedet. «Der Abschied fällt schwer. Aber ich blicke mit Dank und Stolz zurück. Ich hoffe, dass wir Freunde bleiben», sagte Reindl.

Merten als Reindl-Nachfolger gewählt

Als neuer Präsident wurde der Aufsichtsratsvorsitzende der DEL2, Peter Merten, gewählt. «Ich trete in große Fußstapfen als Nachfolger von Franz Reindl. Unser Ziel muss es sein, das Niveau des Männer-Nationalteams zu halten und das bei den Frauen zu verbessern», sagte Merten, den künftig als Vize-Präsidenten der frühere Nationalspieler Andreas Niederberger (Sport), der Geschäftsführer des DEL-Clubs Fischtown Pinguins, Hauke Hasselbring (Finanzen), und erneut Hindelang (Ligen) unterstützen.

Reindl appellierte an das neue Präsidium, weiterhin das Männer-Nationalteam in den Mittelpunkt zu stellen. «Ohne die Lokomotive Nationalmannschaft geht es nicht. Sie muss eine Sonderstellung haben», sagte Reindl, der zudem vor anstehenden Herausforderungen warnte. Er nannte exemplarisch die problematische Situation der Eisflächen in Deutschland und die anstehende WM-Bewerbung für das Jahr 2027.

Kaum Kritik

Kritische Worte gab es trotz der internen Querelen der vergangenen Monate kaum. Reindl stand in den vergangenen Monaten bei einigen Landesverbänden in der Kritik, unter anderem da er als eigentlich ehrenamtlicher Präsident jahrelang als Geschäftsführer einer DEB-Tochtergesellschaft ein Gehalt bezogen hatte. Ein vom DEB in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten entlastete Reindl indes.

Demnach sei «kein strafrechtliches relevantes Verhalten» festgestellt worden. «Wir haben 175.000 Euro für diesen Quatsch bezahlen müssen», wetterte Wipfler, der die Landesverbands-Vertreter Henrik Ansink (Hessen), Manuel Hiemer (Sachsen-Anhalt) und Wolff-Dietrich Prager (Schleswig-Holstein) als «Pharisäer» beschimpfte. Insbesondere Ansink und Hiemer hielten sich mit weiterer Kritik indes zurück. Ansink hatte zudem angekündigt, den Neuanfang nach Reindls Ausscheiden «konstruktiv» unterstützen zu wollen.

Auch Bundestrainer Toni Söderholm wünscht sich nach den Präsidiumswahlen nun, dass die internen Streitigkeiten beigelegt werden. «Es gibt kein Eishockey-Land in der Welt, wo Streit geführt wird und gleichzeitig Erfolge gefeiert werden», sagte Söderholm der Deutschen Presse-Agentur.

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