Qualifikation in Paris

Herbe Enttäuschung: Turn-Riege verpasst Olympia-Finale

Herbe Enttäuschung: Turn-Riege verpasst Olympia-Finale

Herbe Enttäuschung: Turn-Riege verpasst Olympia-Finale

dpa
Paris
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Andreas Toba jubelt über eine gelungene Übung. Foto: Marijan Murat/dpa

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Ein starker Lukas Dauser reicht nicht: Deutschlands Turner verpassen wieder ein Team-Finale. Der Barren-Weltmeister kämpft hingegen um eine Medaille und verrät Details zu seiner Verletzung.

Die deutschen Turner müssen zum zweiten Mal nacheinander eine herbe Enttäuschung verkraften. Wie bei den Europameisterschaften in Rimini vor gut drei Monaten verpasste das Team von Bundestrainer Valeri Belenki auch bei den Olympischen Spielen in Paris das Mannschaftsfinale. 245,395 Punkten reichten für den starken Barren-Weltmeister Lukas Dauser sowie Andreas Toba, Nils Dunkel, Pascal Brendel und Timo Eder in der Qualifikation nur zum elften Platz. Bei den vergangenen Weltmeisterschaften in Antwerpen hatte die Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) noch Rang sechs belegt.

Für das Finale am Montag hätte die deutsche Mannschaft unter die besten Acht kommen müssen. «Großes Lob an die Mannschaft. Ich bin der Meinung, die haben sich zusammengerissen», sagte Belenki. Nach dem ersten Durchgang hatte das DTB-Team auf Rang vier gelegen, war aber nach zwei Umläufen schon auf den achten Platz abgerutscht. «Wir haben uns teuer verkauft, finde ich», sagte Dauser nach dem Team-Aus. «Es ist mega knapp, aber es ist auch ein megastarkes Feld. Wir haben halt ein paar Fehler zu viel gemacht», meinte Routinier Toba.

Dauser, der durch eine vor fünf Wochen erlittene Oberarmverletzung gehandicapt war, turnte nur am Boden und am Barren. Dabei glänzte der 31-Jährige an seinem Spezialgerät mit 15,166 Punkten und kämpft als Fünfter der Ausscheidung am 5. August um die Medaillen. 

Dauser verrät Details zur Verletzung

«Es war krass. Der Druck war schon groß, den habe ich mir selbst gemacht in den letzten Tagen», sagte Dauser und gab zu, vor Freude und Erleichterung feuchte Augen gehabt zu haben. «Im Endeffekt ist es für mich ein Wunder, dass ich überhaupt hier bin. Ich muss mich manchmal auch kneifen.» 

Erstmals gab er auch eine Diagnose seiner Verletzung bekannt, die er bei der Olympia-Qualifikation in Rüsselsheim erlitten hatte. «Ich habe mir genau vor fünf Wochen ein Muskelbündel im Bizeps gerissen und einen weiteren Muskel noch in Mitleidenschaft gezogen», berichtete der Olympia-Zweite von Tokio.

Bester deutscher Mehrkämpfer war Dunkel mit 81,232 Punkten, der sich damit für das Finale im Sechskampf am kommenden Mittwoch qualifizierte. Die Entscheidung am Pauschenpferd verpasste der Hallenser hingegen trotz guter 14,566 Punkte knapp.

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