Champions League
Königsklassen-Coup winkt: Magdeburgs Handballer im Finale
Königsklassen-Coup winkt: Magdeburgs Handballer im Finale
Königsklassen-Coup winkt: Magdeburgs Handballer im Finale
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2002 gewann der SC Magdeburg als erster deutscher Handballverein die Champions League. 21 Jahre später kann sich nach dem Einzug ins Finale Geschichte wiederholen. Ein wichtiger Spieler fehlt jedoch.
Nach dem Happy End im Halbfinal-Drama der Champions League gegen den FC Barcelona herrschte bei den Handballern des SC Magdeburg die pure Glückseligkeit - einzig die schwere Verletzung von Rückraum-Ass Gisli Kristjansson trübte die Freude.
Ausgelassen tanzten die Schützlinge von Trainer Bennet Wiegert, der beim ersten Titelgewinn vor 21 Jahren als Spieler dabei war, über das Parkett und ließen sich danach von ihren Fans für den 40:39 (38:38, 31:31, 16:18)-Sieg nach Siebenmeterwerfen im Duell mit dem Rekordsieger und Titelverteidiger feiern.
«Ich bin verdammt stolz darauf, was die Jungs aus sich herausholen und für einen Charakter zeigen. Ich hoffe, sie belohnen sich am Sonntag dafür», sagte Wiegert. Im Finale des Final4-Turniers in Köln gegen den polnischen Meister Industria Kielce mit dem deutschen Nationaltorwart Andreas Wolff winkt nun der zweite Triumph in der Königsklasse nach 2002.
«Wir werden unser Herz auf das Parkett legen und alles geben», versprach Wiegert. Kielce setzte sich im zweiten Halbfinale gegen Paris Saint-Germain mit 25:24 (16:14) durch. «Es ist etwas Historisches für den Verein und uns Spieler», sagte Torwart Nikola Portner und appellierte an seine Teamkollegen: «Wir müssen wieder zurück zur Erde kommen, denn morgen geht es weiter. Jetzt müssen wir auch den Titel holen.»
Schwere Verletzung bei Kristjansson
«Es ist etwas Historisches für den Verein und uns Spieler», sagte Torwart Nikola Portner und ergänzte: «Jetzt müssen wir auch den Titel holen.» Allerdings muss der SCM auf Kristjansson verzichten, der sich zum dritten Mal in seiner Karriere eine schwere Schulterverletzung zuzog und womöglich für mehrere Monate ausfällt.
Gestützt von Helfern taumelte der 23 Jahre Isländer vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit aus der mit rund 20 000 Fans ausverkauften Halle. «Das zerreißt mir das Herz. Was eine Schulter-Luxation für einen Handballer bedeutet, muss ich niemandem erklären. Zudem, wenn es der Wurfarm ist. Ich rechne mit einer langen Ausfallzeit», sagte Wiegert und fügte kämpferisch hinzu: «Aber wir werden für ihn da sein und versuchen, das Finale auch für ihn zu gewinnen.»
Enges Duell über die ganze Spielzeit
Von Beginn an war Magdeburg auf Augenhöhe und ließ den spanischen Serienmeister nicht davonziehen. Die erste Führung gelang dem deutschen Vizemeister beim 7:6 (11. Minute), was vor allem am treffsicheren Michael Damgaard lag. Der dänische Weltmeister war insgesamt achtmal erfolgreich und neben Kay Smits (11 Tore) bester Werfer seines Teams. «Die Seele des SC Magdeburg hat uns gerettet heute», sagte Damgaard.
Mitte der ersten Halbzeit geriet der SCM erstmals mit zwei Toren in Rückstand (11:13), ließ sich davon aber nicht beeindrucken und blieb weiter auf Tuchfühlung. Nach dem Wechsel kamen die Magdeburger, die erstmals beim Final4-Turnier dabei sind, mit frischer Energie aus der Kabine und schafften beim 24:22 zum ersten Mal eine Zwei-Tore-Führung.
Doch auch in der Folge blieb es ein enges Match, in dem sich beide Teams nichts schenkten und bis zum Ende einen offenen Schlagabtausch lieferten. Der setzte sich in der Verlängerung, die ohne Sieger blieb, fort und kuIminierte schließlich im Nervenduell aus sieben Metern.
Zwar vergaben auf Magdeburger Seite Daniel Pettersson und Magnus Saugstrup, doch die Katalanen konnten nur einen von fünf Versuchen verwandeln. Als SCM-Torwart Mike Jensen den letzten Wurf von Ludovic Fabregas pariert hatte, gab es beim deutschen Meister von 2022 kein Halten mehr. «Was die Torhüter im Siebenmeterwerfen gemacht haben, war einfach Wahnsinn», lobte Damgaard.