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Mehr Spannung im Titelkampf: München nicht mehr Topfavorit

Mehr Spannung im Titelkampf: München nicht mehr Topfavorit

Mehr Spannung im Titelkampf: München nicht mehr Topfavorit

dpa
Düsseldorf
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Mit dem Sieg im Ligapokal setzte Leverkusen ein erstes Zeichem im bevorstehenden Titelkampf. Foto: Bernd Thissen/dpa

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Schlägt das Imperium aus München zurück? Oder gelingt den Leverkusenern ein weiterer Coup? Die Prognosen zum Titelkampf sind weniger eindeutig als in den vergangenen Jahren.

Nachlassender Glaube an den Rekordmeister, wachsender Respekt vor dem Titelverteidiger - der FC Bayern geht nicht mehr als alleiniger Favorit in die neue Saison. Anders als in den Vorjahren mit eindeutigeren Prognosen zugunsten der Münchner erwarten die meisten Bundesligisten einen offenen Titelkampf. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa in der Beletage des deutschen Fußballs. 

Die Wachablösung der Bayern nach zuvor elf Meisterschaften in Serie durch die im gesamten Saisonverlauf ungeschlagenen Leverkusener verändert die Erwartung und schürt die Vorfreude auf die neue Spielzeit, die am Freitag (20.30 Uhr) mit dem Spiel des neuen Ligaprimus in Mönchengladbach beginnt. «Vielleicht haben wir zurzeit die spannendste Liga in Europa», urteilte der Dortmunder Sportchef Lars Ricken.  

Zwar wird der zuletzt auf Rang drei abgestürzte FC Bayern noch immer von den meisten befragten Trainern und Sportchefs als Titelanwärter Nummer 1 gehandelt, er bekommt in diesem Ranking aber Konkurrenz von Leverkusen. «Ich glaube, dass Bayer Leverkusen den Titel erfolgreich verteidigen wird. Die Mannschaft von Xabi Alonso bringt eine unglaubliche Power und Energie auf den Platz. Aber die Konkurrenz wird näher heranrücken», prognostizierte der Wolfsburger Fußball-Lehrer Ralph Hasenhüttl.

Zweikampf um den Titel? 

Ähnlicher Meinung sind dessen Kollegen Julian Schuster (SC Freiburg) und Marcel Rapp (Holstein Kiel). «Bayer Leverkusen ist in der vergangenen Saison dermaßen verdient deutscher Meister geworden. Ich rechne auch in diesem Jahr wieder mit ihnen», kommentierte Streich-Nachfolger Schuster. 

BVB-Sportchef Ricken favorisiert zwar die Bayern, sieht die Werkself aber trotz erschwerter Ausgangslage auf Augenhöhe: «In Leverkusen gibt es nun eine andere Erwartungshaltung. Aber keiner geht davon aus, dass sie nicht mehr oben mitspielen werden.» Markant: Weder der Vizemeister aus Stuttgart noch die mit großen finanziellen Aufwand runderneuerten Dortmunder wurden als mögliche Titelfavoriten genannt. 

Nach Wachablösung besonders motiviert   

Obwohl Rang eins am Ende der vergangenen Saison satte 18 Punkte entfernt lag, glaubt die Mehrheit an die Rückkehr zu alten Machtverhältnissen: «Bayern München – sie werden top motiviert sein, sich die Schale nicht zweimal hintereinander entgehen zu lassen», sagte der Mainzer Trainer Bo Henriksen. 

Ähnlich fiel die Antwort von Jess Thorup (FC Augsburg) aus: «Bayern München, weil sie nach der verpassten Meisterschaft noch fokussierter sein werden.» Auch andere Trainer wie Ole Werner (Werder Bremen), Bo Svensson (Union Berlin), Alexander Blessin (St. Pauli), Dino Toppmöller (Eintracht Frankfurt) und Pellegrino Matarazzo (TSG Hoffenheim) sehen das Team ihres neuen Liga-Kollegen Vincent Kompany am Ende vorn. Bayer-Sportchef Simon Rolfes überließ die Bürde gern dem wohl größten Konkurrenten: «Der FC Bayern geht immer als Favorit ins Rennen.»

Abteilung Attacke

Gewohnt angriffslustig gab sich Uli Hoeneß. Der Münchner Ehrenpräsident nahm die Profis auf seine Weise in die Pflicht: «Unsere Spieler, die nicht Meister geworden sind, sind alle ziemlich sauer und wollen beweisen, dass es ein Ausrutscher war. Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr wieder oben stehen.» 

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