US Open

Nach Doping-Wirbel: Sinner trennt sich von Betreuern

Nach Doping-Wirbel: Sinner trennt sich von Betreuern

Nach Doping-Wirbel: Sinner trennt sich von Betreuern

dpa
New York
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Alexander Zverev (r) spricht erstmals über die positiven Dopingtests von Jannik Sinner. Zuletzt musste der Deutsche sich seinem Kontrahenten im Halbfinale von Cincinnati geschlagen geben. Foto: Scott Stuart/ZUMA Press Wire/dpa

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Jannik Sinner steht nach dem Wirbel um zwei positive Dopingtests bei den US Open im Fokus. Vor Turnierstart trifft der Italiener eine Entscheidung. Auch Alexander Zverev und Boris Becker äußern sich.

Jannik Sinner hat inmitten des Wirbels um seinen Freispruch nach zwei positiven Dopingtests kurz vor den US Open personelle Konsequenzen gezogen. Er habe sich von seinem Athletiktrainer Umberto Ferrara und Physiotherapeut Giacomo Naldi getrennt, bestätigte der Tennis-Weltranglistenerste bei einer Pressekonferenz.

«Wegen der Fehler spüre ich nicht das Vertrauen, um mit ihnen weiterzumachen», sagte der 23-Jährige. «Ich hatte viel zu kämpfen die vergangenen Monate. Jetzt habe ich auf das Ergebnis gewartet und brauche einfach etwas frischen Wind.» Die deutsche Tennis-Legende Boris Becker wertete die Trennung, über die zuerst italienische Sportmedien berichtet hatten, via X als «gute Entscheidung». 

Nach zwei positiven Tests im März auf das verbotene anabole Steroid Clostebol und einer vorläufigen Suspendierung war Sinner nach Angaben der verantwortlichen Tennis-Agentur Itia von einem unabhängigen Gericht freigesprochen worden. Die Erläuterung des Australian-Open-Siegers, dass das verbotene Mittel durch eine Massage versehentlich in seinen Körper gekommen sei, wurde als schlüssig angesehen.

Demnach habe sich Naldi eine Verletzung am Finger zugezogen und diese mit Trofodermin-Spray behandelt, das Clostebol enthält. Dieses habe Naldi von Ferrara erhalten. Sinner bedankte sich bei beiden für die zweijährige Zusammenarbeit. Es sei ein sehr schwerer Moment für ihn und sein Team gewesen - «und ist es immer noch.»

Der Umgang der offiziellen Stellen mit der Causa Sinner sind beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres ein großes Gesprächsthema. Alexander Zverev sieht die gute Beziehung zu einem seiner Haupt-Konkurrenten dabei nicht eingetrübt. «Ich habe keine Meinung dazu, weil ich zu wenig Informationen habe dazu», sagte der Tennis-Olympiasieger von 2021 in New York über den Fall. «Jannik ist ein Supertyp, den ich außerhalb des Platzes kenne. Ich habe immer eine gute Beziehung mit ihm gehabt, und das wird sich auch nicht ändern.»

Zverev: Eine Sache «ein bisschen komisch»

Die Itia hatte den Freispruch und die Positivtests erst am Dienstag öffentlich gemacht. Das alles innerhalb eines Tages geschehen sei, sei «das Einzige, was so ein bisschen komisch ist», sagte Zverev. Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada will die Entscheidung «sorgfältig prüfen» und behält sich das Recht vor, gegebenenfalls Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne einzulegen.

Sinner startet als topgesetzter Spieler in die US Open, die am Montag beginnen. Zuletzt hatte der 23-Jährige das Masters-1000-Turnier gewonnen und auf dem Weg zum Titel im Halbfinale Zverev geschlagen.

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