Basketball-Supercup

«So muss Nationalmannschaft sein»: DBB-Team überzeugt

«So muss Nationalmannschaft sein»: DBB-Team überzeugt

«So muss Nationalmannschaft sein»: DBB-Team überzeugt

dpa
Hamburg
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Deutschlands Isaac Bonga (l) in Aktion gegen Italiens Leonardo Candi. Foto: Axel Heimken/dpa

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Bislang lässt sich der Olympia-Sommer für Deutschlands Basketballer gut an. Der Sieg beim Supercup macht Mut. Gegen Italien besteht das Team auch den ersten Härtetest. Aber einige Herausforderungen warten noch auf Bundestrainer Henrik Rödl.

Allen Diskussionen um die verspätete Ankunft von Dennis Schröder und die umstrittene Nominierung von Joshiko Saibou zum Trotz befinden sich die deutschen Basketballer im Olympia-Sommer bereits in guter Frühform.

Eineinhalb Wochen vor dem Beginn des Qualifikationsturniers im kroatischen Split tankte das Team von Bundestrainer Henrik Rödl mit dem Gewinn des Supercups in Hamburg Selbstvertrauen und zeigte ungeachtet des Fehlens zahlreicher Leistungsträger viele gute Ansätze.

Am Sonntagabend bestand die deutsche Mannschaft auch den ersten Härtetest mit Bravour. Gegen die zuvor auch noch ungeschlagenen Italiener gewann die DBB-Auswahl mit 91:79 (42:46) und holte sich damit zum sechsten Mal den Titel beim Mehr-Nationen-Turnier.

Benzing voll des Lobes

«Wir wollen hier die Basis für alles Weitere legen und das gelingt bis jetzt wirklich gut», hatte Rödl bereits nach dem deutlichen 102:75 zuvor gegen die vom früheren Nationalcoach Dirk Bauermann trainierten Tunesier gesagt. Auch Kapitän Robin Benzing war schon vor dem abschließenden Spiel gegen Italien am Sonntagabend voll des Lobes über das Team, das in Hamburg neben Schröder auch noch auf das Meister-Trio Niels Giffey, Maodo Lo und Johannes Thiemann von Alba Berlin verzichten musste.

«Das ist super positiv bis jetzt. Wir sind alle füreinander da, kämpfen gemeinsam und jeder für jeden, das macht eine Menge Spaß», sagte der Routinier. «So muss das in der Nationalmannschaft auch sein», sagte der Spanien-Legionär.

Zwei Jahre nach der enttäuschend verlaufenden WM in China liegt Rödl viel daran, eine verschworene Gemeinschaft zu formen. Ein Vorhaben, das 2019 nicht gelungen war, was für viel Kritik gesorgt hatte. «Defense steht an erster Stelle. Dazu ist die Kommunikation entscheidend, damit bin ich bisher sehr zufrieden», sagte der Coach.

Saibou erneut bester Werfer

Zumindest sportlich hat sich auch Saibou sehr gut ins Team eingefügt. Gegen Tschechien (20 Punkte), Tunesien (22) und Italien (18) war der 31-Jährige vom französischen Club Champagne Basket Reims jeweils bester deutscher Werfer. Dennoch wird seine Nominierung nach wie vor sehr kritisch gesehen, weil dieser im vergangenen Jahr unter anderem an zwei Demonstrationen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Berlin teilgenommen hatte.

Saibou hatte am Mittwoch in einem vom Verband veröffentlichten Video zwar erklärt, die Auswirkungen seiner Teilnahme zu bereuen. Eine komplette Distanzierung von Verschwörungstheorien blieb bislang aber aus. Die Personalie bleibt daher problematisch.

Als weitere Herausforderung wartet auf Rödl nun der Einbau von Schröder, der am Montag in Heidelberg zum Team stoßen soll. Dort findet am Donnerstag die Generalprobe gegen den Senegal statt. In Hamburg überzeugte die DBB-Auswahl mit großer Geschlossenheit und viel Variabilität in der Offensive. Dies gilt es auch mit Schröder beizubehalten, der vor zwei Jahren in China viel auf eigene Faust versucht hatte.

Rödl geht das Vorhaben optimistisch an. «Wir werden auch die vier neuen Spieler ab Montag integrieren und das Team dann neu zusammenbringen», sagte der Bundestrainer, der direkt nach dem Supercup Philipp Herkenhoff, Justus Hollatz, Filip Stanic und Luc van Slooten aus dem Kader strich.

Die Qualifikation in Split beginnt am 29. Juni. In der Vorrunde trifft Deutschland auf Russland und Mexiko. Nur der Sieger des Turniers in Split qualifiziert sich für die Olympischen Spiele in Tokio.

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