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So stehen die Chancen auf eine Mini-Mini-EM in Deutschland

So stehen die Chancen auf eine Mini-Mini-EM in Deutschland

So stehen die Chancen auf eine Mini-Mini-EM in Deutschland

dpa
Frankfurt/Main
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Der DFB-Auswahl um Jamal Musiala fehlt noch ein kleiner Schritt zum Gruppensieg. Foto: Uwe Anspach/dpa

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Noch hat sich die Nationalmannschaft nicht für die Finalrunde der Nations League qualifiziert. Sollte das gelingen, hätte der DFB großes Interesse, ein Jahr nach der Heim-EM wieder Gastgeber zu sein.

Schon wieder ein Sommer mit Fußball-Turnierstimmung in Deutschland? Nach den Erfolgen der deutschen Nationalmannschaft in der Nations League, ist es gar nicht mehr so unrealistisch, dass die DFB-Auswahl im Juni 2025 im eigenen Land um den Titel in dem Nationenwettbewerb spielen darf. «Das ist auf jeden Fall im Bereich des Möglichen», sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann. Auf dem Weg dahin müssten aber einige Hindernisse bewältigt werden.

Die sportliche Herausforderung (Chance: 50:50)

Noch ist Deutschland überhaupt nicht für das Finalturnier der vier besten Nationen der A-Liga qualifiziert. Die DFB-Auswahl steht aber bereits vor den abschließenden Gruppenspielen am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Freiburg gegen Bosnien-Herzegowina und drei Tage später in Budapest gegen Ungarn (20.45 Uhr/ZDF) als Viertelfinalteilnehmer fest. Bereits am Freitag kann der Gruppensieg klargemacht werden.

Die Gruppenersten bekommen für die K.-o.-Partien (Hin- und Rückspiel) vom 20. bis 25. März am 22. November einen Gruppenzweiten zugelost. Der aktuelle Stand: Gruppensieger Deutschland würde auf Kroatien, Frankreich oder Dänemark treffen. Als Gruppenzweiter wäre, Stand jetzt, Spanien, Portugal oder Italien der Gegner. Ausgerichtet wird das Finalturnier (4. bis 8. Juni) in jedem Fall in einem Teilnehmerland. 

«Wir bemühen uns, uns zu qualifizieren, das ist der erste Schritt», sagte Nagelsmann. Die Formel dafür ist einfach: Im März weiterkommen, und schon geht es im Sommer um den Titel.

Die sportpolitische Herausforderung (Chance: 40:60)

Jetzt wird es etwas komplizierter. Als Ausrichter bewerben mussten sich laut Vorgaben der Europäischen Fußball-Union UEFA bereits alle Nationen, für die eine Teilnahme möglich ist, also auch Deutschland. Die Entscheidung obliegt dem Dachverband, aller Voraussicht nach dem UEFA-Exekutivkomitee, dem DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke angehört, und in dem das Wort von DFB-Präsident Bernd Neuendorf als in den Weltverband FIFA entsandter Vertreter auch Gewicht hat.

Die große Frage ist, wie groß das jeweilige Interesse der Nationen nach den März-Spielen noch sein wird. Nagelsmann machte deutlich: «Wir würden uns sehr freuen, wenn wir uns qualifizieren und das Finalturnier dann auch bei uns ausrichten dürfen.» Die Heim-EM im Sommer 2024 sei zudem beste Werbung. «Wir haben mit einer ganz tollen Heim-EM gezeigt, dass wir das können, dass wir ein guter Gastgeber sind für sportliche Großereignisse», sagte Nagelsmann.

UEFA-Entscheidungen folgen immer auf Abwägungen und Absprachen, es soll kein Verband zu viele Vorteile erhalten. In München wird knapp ein Jahr nach der EM und vor dem Finalturnier am 31. Mai das Champions-League-Finale gespielt. Portugal (2019) und Italien (2021) waren bereits Gastgeber der Vier-Nationen-Endrunde.

Mit welchen Städten Deutschland ins Rennen gegangen ist, steht allem Anschein nach fest. «Es ist nicht ein ganz so großes Ereignis wie die Heim-EM, aber trotzdem werden es ein paar schöne Spiele an zwei Standorten in Deutschland, die ich, glaube ich, noch nicht verraten darf», sagte der Bundestrainer.

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