Fußball-Kalender

Spielergewerkschaft und Ligen richten Beschwerde gegen FIFA

Spielergewerkschaft und Ligen richten Beschwerde gegen FIFA

Spielergewerkschaft und Ligen richten Beschwerde gegen FIFA

dpa
Brüssel
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Fifpro und die European Leagues legen Beschwerde ein. Foto: Mike Egerton/Press Association/dpa

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Die ausgeweitete Club-WM ist den Spielergewerkschaften ein Dorn im Auge. Nun wenden sich Fifpro und die europäischen Ligen mit einer Beschwerde an den Weltverband.

Im Streit um den immer dichter gestaffelten Fußball-Kalender haben die European Leagues und die Spielergewerkschaft Fifpro bei der EU-Kommission Beschwerde gegen den Weltverband FIFA eingereicht. Dies geht aus einer gemeinsam veröffentlichten Mitteilung hervor. «Rechtliche Schritte sind der einzige verbleibende Weg, um das Wohl der Spieler, die nationalen Ligen und die künftige Führung zu schützen», hieß es in der Stellungnahme.

Die Anzahl der möglichen Pflichtspiele im Profifußball wächst zur neuen Saison 2024/25 erneut. In der Champions League der Europäischen Fußball-Union UEFA gibt es zwei zusätzliche Gruppenspiele und optional zwei zusätzliche Spiele in der K.-o.-Phase. Dazu wird die Club-WM der FIFA zu einem großen Event im Sommer erweitert. «Der internationale Spielkalender ist mittlerweile übersättigt und für die nationalen Ligen unhaltbar. Er stellt ein Risiko für die Gesundheit der Spieler dar», schrieben die beiden Organisationen.

FIFA weist Vorwürfe zurück

Die Entscheidungen des Weltverbandes hätten «wiederholt ihre eigenen Wettbewerbe und kommerziellen Interessen begünstigt, ihre Verantwortung als Dachverband vernachlässigt und den wirtschaftlichen Interessen der nationalen Ligen sowie dem Wohlergehen der Spieler geschadet».

Der Weltverband wies die Vorwürfe entschieden zurück. «Der aktuelle Kalender wurde vom FIFA-Rat, der sich aus Vertretern aller Kontinente, einschließlich Europa, zusammensetzt, nach einer umfassenden und umfassenden Konsultation, an der auch FIFPRO und Ligagremien teilnahmen, einstimmig genehmigt», hieß es in einer Reaktion. Die FIFA müsse im Gegensatz zu «manchen Ligen in Europa» die Gesamtinteressen wahren. Dazu gehöre auch «der Schutz der Spieler, auf allen Ebenen».

Club-WM statt Confederations Cup

Bereits im Juni hatte Fifpro mitgeteilt, beim Brüsseler Handelsgericht einen Rechtsanspruch einzureichen. Dieser richte sich neben der Club-WM auch gegen die «Entscheidungen der FIFA zur einseitigen Festlegung des internationalen Spielkalenders», der den Zeitplan für internationale Spiele und Wettbewerbe bestimmt.

Die im Juni 2025 in den USA geplante Club-WM findet erstmals mit 32 Teams statt, darunter der FC Bayern München und Borussia Dortmund. Bisher nahmen sieben Mannschaften teil. Das neue, im Vierjahresrhythmus geplante Turnier löst den bisherigen Confederations Cup ab. Die FIFA hatte die Kritik an einem zu vollen Spielkalender damals zurückgewiesen.

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