Paralympics

«Jetzt wollen wir Gold»: Tischtennis-Doppel steht im Finale

«Jetzt wollen wir Gold»: Tischtennis-Doppel steht im Finale

«Jetzt wollen wir Gold»: Tischtennis-Doppel steht im Finale

dpa
Paris
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Friedhelm Julius Beucher (l), Präsident Deutscher Behindertensportverband DBS, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sahen sich die Auftakt-Niederlage der deutschen Rollstuhlbasketballer an. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

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Ein deutsches Tischtennis-Duo überrascht im Halbfinale. Die Rollstuhlbasketballer sind gegen einen Gold-Anwärter trotz prominenter Unterstützung chancenlos. Pech haben die Bahnrad-Sportler.

Jubelnd fielen sich Stephanie Grebe und Juliane Wolf in die Arme. Das deutsche Tischtennis-Doppel hat in einer spektakulären Partie die norwegischen Weltranglistenersten Merethe Tveiten und Aida Husic Dahlen mit 3:2 besiegt und spielt am Freitagabend (20.00 Uhr) um Gold. «Wenn wir schon einmal bei den Paralympics im Finale stehen, dann wollen wir auch gewinnen», sagte Wolf, die eine Bewegungsstörung hat. 

Gegner sind die beiden Chinesinnen Huang Wenjuan und Jin Yucheng. «Gegen dieses Duo haben wir noch nie gespielt», sagte Grebe. «Wir schauen, was für uns drin ist. Wir werden jetzt noch etwas essen und dann sicher tot ins Bett fallen.» Eine Medaille hatte sich das Doppel bereits durch den Einzug unter die besten Vier gesichert.

Der Wettkampftag für Grebe, die eine Beinprothese hat und mit einem Arm-Aufsatz spielt, begann jedoch erst einmal alles andere als gut. Nach einer Schläger-Kontrolle kurz vor dem Viertelfinalspiel gegen Morgan Caillaud und Lucie Hautière aus Frankreich (3:1) musste die 36-Jährige aufgrund zu langer Noppen ihr Spielgerät wechseln und mit ihrem Zweit-Schläger spielen. Mit einer 15-minütigen Verzögerung wurde das Duell begonnen, da Grebe den zweiten Schläger an ihre Prothese schrauben musste. «Das war schon ein Highlight», sagte sie mit einem ironischen Unterton.

Rollstuhlbasketballer chancenlos

Die Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier half den deutschen Rollstuhlbasketballern gegen den Mitfavoriten Großbritannien nicht. Das Team von Trainer Michael Engel verlor mit 55:76 (25:32), obwohl es im dritten Viertel mit nur vier Punkten Rückstand den Anschluss wieder hergestellt hatte. 

«Den Unterschied hat dann einfach ausgemacht, dass wir zu viele Punkte abgegeben haben, das waren zu viele einfache Ballverluste», sagte der Coach. «Das kann man gegen die momentan wahrscheinlich beste Mannschaft der Welt so nicht machen.»

Zwei vierte Plätze im Vélodrome

Knapp an Bronze fuhren die Bahnrad-Sportler Maike Hausberger und Pierre Senska vorbei. Über 3.000 Meter verlor Hausberger, die ohne Unterarme und Unterschenkel geboren wurde, ihr Bronze-Rennen gegen die Schweizerin Flurina Rigling, obwohl sie zunächst das Tempo bestimmt hatte. «Ich bin schon stolz. Eigentlich hatte ich die 3.000 Meter gar nicht auf meiner Liste», sagte die 29-Jährige. Senska unterlag ebenfalls über 3.000 Meter dem Spanier Ricardo Ten Argiles und wurde Vierter.

Die querschnittsgelähmte Elena Schott verpasste etwas überraschend beim Schwimmen das Finale über 50 Meter Freistil. Am Freitag hofft die 35-Jährige, die vor drei Jahren in Tokio drei Bronzemedaillen gewann, über 200 Meter Lagen auf ein besseres Ergebnis.

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