Weltcup in Planica

«Tolles Pflaster»: Geiger und sein Ort der Flug-Triumphe    

«Tolles Pflaster»: Geiger und sein Ort der Flug-Triumphe    

«Tolles Pflaster»: Geiger und sein Ort der Flug-Triumphe    

dpa
Planica
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Die finalen Tage des Winters in Slowenien boten für den Allgäuer Geiger nochmal sportliche Erfolge in Serie. Foto: Uncredited/AP/dpa

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Einst galt Karl Geiger als Experte für die kleinen Skisprungschanzen. Diesen Ruf ist der Oberstdorfer längst los. Das hängt vor allem mit einem Tal in Slowenien zusammen.

Von Erschöpfung war bei Karl Geiger nach der intensiven und so erfolgreichen Saison zunächst noch nichts zu spüren. Voller Energie und mit einem Lächeln im Gesicht freute sich der Oberstdorfer über seinen letzten Coup in einem denkwürdigen Winter.

«Es war ein unglaubliches Wochenende», sagte der 28-Jährige nach seinem Einzelsieg beim Skifliegen in Planica. «Dass ich sogar noch die Kugel für den Skiflug-Gesamtweltcup gewinnen kann, das ist unfassbar.» Mit Blick auf ein wenig entspannte Zeit ohne Reisestress in der Heimat sagte Geiger aber auch: «Jetzt freue ich mich auf ein paar ruhigere Tage.»

Die finalen Tage des Winters in Slowenien boten für den Allgäuer nochmal sportliche Erfolge in Serie. Schon am Freitag hatte Geiger vor Ryoyu Kobayashi aus Japan gewonnen. Es folgten Wind-Chaos am Samstag und die Entscheidung der Jury, den Team-Wettkampf am Sonntagmorgen in einem Durchgang direkt vor dem Einzel auszutragen. Geiger siegte mit Kumpel Markus Eisenbichler, Pius Paschke und Constantin Schmid - zum ersten Mal seit 21 Jahren gewann ein deutschen Quartett ein Weltcup-Team-Skifliegen.

Das «Tal der Schanzen» in Slowenien wurde für Geiger endgültig zum Ort der Triumphe. Schon bei der Flug-WM im Dezember hatte sich der Bachelor of Engineering mit Gold von der gigantischen Anlage gekrönt und in der Mannschaft Silber gewonnen. Siegerehrungen vor der prächtigen Kulisse in Slowenien werden für ihn immer mehr zur liebend gerne absolvierten Routine. «Jetzt ist er endgültig raus aus seiner Kleinschanzen-Skispringerei», sagte Bundestrainer Stefan Horngacher und dachte an Geigers einstigen Ruf als Experte für die kleineren Sprunganlagen.

«Planica war dieses Jahr für uns ein ganz tolles Pflaster mit der WM und mit diesem Ende», sagte Teammanager Horst Hüttel. Angesichts der schwierigen Umständen mit vielen Wettkämpfen unter Corona-Bedingungen sagte der 52-Jährige: «Wir sind jetzt vier Monate nach dem Beginn dieser anstrengenden Saison auch mal froh, einen Deckel draufzuhauen und uns ein bisschen zu regenerieren.»

Top-Springer Geiger dachte bereits wieder an den Start des Sommertrainings, «denn nach der Saison ist vor der Saison». Horngacher sieht das ähnlich: «Die Jungs sind fit», sagte der Österreicher unmittelbar nach Geigers Sieg. «Da können wir ja in einer Woche wieder ins Training einsteigen.» Der Österreicher stellte nüchtern fest: «Für nächstes Jahr müssen wir schauen, dass wir wieder ganz vorne dabei sind.»

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