Eishockey

SønderjyskE kann sich Platz eins langsam abschminken

SønderjyskE kann sich Platz eins langsam abschminken

SønderjyskE kann sich Platz eins langsam abschminken

Woyens/Vojens
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SønderjyskE ist erneut im Spitzenspiel ausgerutscht. Foto: Karin Riggelsen

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Zweimal innerhalb von einer Woche haben die Eishockeyspieler von SønderjyskE ein Spitzenspiel der dänischen Liga verloren. Die Aalborg Pirates entführten verdient alle drei Punkte.

Der erste Tabellenplatz nach Abschluss der regulären Saison war vor einigen Wochen ins Auge gefasst worden, ist aber nach der zweiten Niederlage in einem Spitzenspiel binnen einer Woche in weite Ferne gerückt. Die Aalborg Pirates haben mit einem 3:2-Sieg in der spärlich besetzten Woyenser Frøs Arena die Tabellenführung übernommen und acht Spieltage vor Schluss einen Vorsprung von sieben Punkten auf SønderjyskE aufgebaut.

Der neue Spitzenreiter war an diesem Abend die bessere und abgeklärtere Mannschaft. SønderjyskE kam mit dem Druck, den der laufstarke Gegner entfachte, nur selten klar und muss sich steigern, wenn man im Kampf um die beiden Titel in dieser Saison eingreifen will.

Dabei sah es von der Besetzung her besser aus als in der gesamten Saison. Die Hellblauen spielten erstmals fast mit der vollen Kapelle, zumindest was die Feldspieler angeht. Rückkehrer Brendan Harms war noch am gleichen Tag seiner Vorstellung spielberechtigt und auch Kapitän Mike Little war nach längerer Verletzungspause wieder auf dem Eis.

 

 

Nicolaj Henriksen leistete sich einen ungewohnten Patzer. Foto: Karin Riggelsen

Neben dem noch nicht spielberechtigten Neuzugang Alex Rauter fehlte nur Olympiateilnehmer Patrick Galbraith. SønderjyskE hat aber mit Nicolaj Henriksen einen adäquaten Ersatz, doch der sonst so zuverlässige Torwart leistete sich einen seltenen Aussetzer, als er sich hinter dem eigenen Tor den Puck abluchsen ließ und ein frühes Gegentor verschuldete.

Der Rückstand in der sechsten Minute verunsicherte die SønderjyskE-Mannschaft, die aber langsam den Druck auf das gegnerische Tor erhöhte.  Es war aber der Gast aus Aalborg, der im zweiten Drittel wieder das Kommando übernahm und die Begegnung diktierte.

Vor dem Spiel gab es Blumen für Schiedsrichter Jacob Grumsen, der nach 28 Jahren in der Liga seine Karriere beenden wird, wenn er von seinem Einsatz bei den Paralympics im März in Peking zurückkehrt. Die Rücktrittsankündigung löste den größten Beifall unter den SønderjyskE-Fans aus, die über die Jahre nur selten mit den Entscheidungen des Esbjergensers einverstanden gewesen sind. 

Rasmus Lyø freut sich diebisch über sein Anschlusstor, doch der Jubel verstummte. Foto: Karin Riggelsen

Jacob Grumsen tat alles, um in Erinnerung zu bleiben, und brachte sich völlig unnötig immer wieder selbst in den Mittelpunkt. Ihn wird man in Woyens und Umgebung nicht vermissen.

Der Unparteiische war den Gastgebern nicht freundlich gestimmt, doch die SønderjyskE-Spieler müssen sich an die eigene Nase fassen und sich die Niederlage selbst zuschreiben. Gegen den Aalborg-Sieg war nichts einzuwenden.

 

SønderjyskE - Aalborg Pirates (0:1,1:1,1:1) 2:3

0:1 Stephen Anderson (5:50), 0:2 Pierre-Olivier Morin (28:00/5 gegen 3), 1:2 Rasmus Lyø (39:11/Ass.: Anton Öhman, Steffen Frank/4 gegen 5), 1:3 Ian Edmondson (44:19), 2:3 Mike Szmatula (47:57/Ass.: Rasmus Lyø, Anton Öhman).

Spieldauer Disziplinarstrafe: Oliver Gatz Nielsen (24.)

Zeitstrafen: SE 1x5 und 4x2 – Aalborg 6x2 Minuten. Schiedsrichter: Jacob Grumsen/Martin Theiltoft Christensen. Zuschauer: 1.289. 

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