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Drama im Spitzenspiel

Drama im Spitzenspiel

Drama im Spitzenspiel

Hadersleben/Haderslev
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Philipp Schmiedl gewinnt den Zweikampf gegen Patrick Mortensen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Das Topduell war arm an Höhepunkten, aber reich an umstrittenen Situationen. SønderjyskE hatte beim 1:1-Unentschieden gegen AGF noch die besseren Torchancen.

Die SønderjyskE-Fußballer haben die Tabellenführung in  der Superliga nicht nur verteidigt, sondern um einen Punkt ausgebaut. Der Abstand zu OB auf Tabellenplatz neun beträgt aber nur vier Punkte, nachdem es  im Heimspiel gegen AGF ein  1:1-Unentschieden gab.

Marc Dal Hende vergab in der Nachspielzeit die dicke Chance, alle drei Punkte zu holen, als er aus kurzer Entfernung übers Tor köpfte.

So gab es eine leistungsgerechte Punkteteilung, bei der beide Trainer das Gefühl hatten, das Spiel unter Kontrolle und den Gegner im Griff gehabt zu haben.

SønderjyskE ließ mit einer starken Defensivleistung kaum eine Torchance zu und war bei schnellem Umschalten von Abwehr auf Angriff  gefährlicher als die Aarhusianer, die weitaus .mehr am Ball und optisch überlegen waren.

Haji Wright wurde in vielen Situationen hart bedrängt. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Es war kein berauschendes Spiel, sondern wie erwartet eine von der Taktik geprägte Partie, die arm an Höhepunkten, aber reich an umstrittenen Situtionen war.

Zahlreiche  Szenen erregten  die Gemüter, und Schiedsrichter Jørgen Daugbjerg Burchardt lag mit seinen Entscheidungen nicht immer richtig. Und die 50:50-Entscheidungen fielen meistens zugunsten von AGF aus.

Falsch lag er in der zehnten Minute. Haji Wright stürmte nach Steilpass von Julius Eskesen auf das AGF-Tor zu und fiel hart bedrängt von Benjamin Hvidt im Strafraum zu Boden. Jørgen Daugbjerg Burchardt wollte kein elfmeterreifes Foul gesehen haben, sondern eine Schwalbe und zeigte dem US-Amerikaner Gelb. VAR-Schiedsrichter Morten Krogh befand offenbar, dass das Handauflegen auf die Schulter und der Rempler mit dem Ellenbogen in den Rücken von Wright nicht ausreichten, um eine klare Fehlentscheidung auszumachen. Das hätte man auch anders sehen können. Verwunderlich ist es zumindest, dass Daugbjerg Burchardt sich die Szene nicht noch einmal am Bildschirm angesehen hat.

Als Haji Wright das zweite Mal im Strafraum zu Boden ging,  gab es den Elfmeter. Sebastian Hausner hatte den US-Amerikaner gefoult, und Anders K. Jacobsen verwandelte den Strafstoß zum 1:1 in der 37. Minute, nur fünf Minuten nach dem 0:1-Rückstand durch einen 18-Meter-Schuss von Bror Blume.

Jubel nach dem 1:1-Ausgleich durch Anders K. Jacobsen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Vertretbar waren die Entscheidungen kurz vor dem Seitenwechsel gegen Haji Wright und Anders K. Jacobsen, als diese kurz vor und kurz hinter der Strafraumgrenze zu Boden gingen. Der Zweikampf zwischen Hausner und Wright war hart an der Grenze zur Notbremse, aber vertretbar, dass die 50:50-Entscheidung zugunsten des Verteidigers ausfiel. Eine Schwalbe war dagegen der Faller von Anders K. Jacobsen nach einer leichten Berührung.

SønderjyskE bekam in der zweiten Halbzeit zunächst mehr Spielanteile und hätte in der 56. Minute in Führung gehen müssen. Erst verstolperte Anders K. Jacobsen, kurz darauf verfehlte ein freistehender Jeppe Simonsen das Tor.

Die Gastgeber gaben die Initiative aber Mitte der zweiten Halbzeit wieder ab und ließen sich weit in die Defensive drängen.

Gefährlich wurde AGF aber kein einziges Mal, und auch bei den Aarhusianern war in der Schlussphase der Wille nicht erkennbar, auf Sieg zu spielen. Offensive Einwechslungen kamen erst sehr spät.

Verdient wäre es nicht gewesen, wenn AGF alle drei Punkte genommen hätte. Dann schon eher SønderjyskE, doch Marc Dal Hende wird sich über seine vergebene Chance in der Nachspielzeit ärgern.

SønderjyskE - AGF (1:1) 1:1

0:1 Bror Blume (32.), 1:1 Anders K. Jacobsen (Foulelfmeter/37.)

SønderjyskE: Lawrence Thomas – Patrick Banggaard, Stefan Gartenmann, Philipp Schmiedl – Alexander Bah, Jeppe Simonsen (88.: Jannick Liburd), Mads Albæk (70.: Emil Frederiksen), Julius Eskesen, Marc Dal Hende – Anders K. Jacobsen (88.: Ogenyi Eddy Onazi), Haji Wright  (74.: Peter Buch Christiansen).
AGF: Kamil Grabara – Kevin Diks (61.: Jesper Juelsgård), Sebastian Hausner, Frederik Tingager, Alexander Munksgaard – Benjamin Hvidt, Patrick Olsen, Bror Blume (89.: Nicklas Helenius) – Jon Thorsteinsson (61.: Albert Grønbæk), Patrick Mortensen, Gift Links (70.: Milan Jevtovic).
Gelbe Karten: Haji Wright, Anders K. Jacobsen, Mads Albæk – Bror Blume, Nicklas Helenius. Schiedsrichter: Jørgen Daugbjerg Burchardt.
Zuschauer: 300.