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Emil Berggreen freut sich auf eine zentrale Rolle

Emil Berggreen freut sich auf eine zentrale Rolle

Emil Berggreen freut sich auf eine zentrale Rolle

Hadersleben/Haderslev
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Emil Berggreen nach einem seiner vier Bundesliga-Tore für den 1. FSV Mainz 05. Foto: dpa

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Fußball-Superligist SønderjyskE hat ein Ausrufezeichen gesetzt und einen Stürmer geholt, der im Abstiegskampf zum großen Hoffnungsträger wird. Der ehemalige Bundesliga-Stürmer spricht im „Nordschleswiger“-Interview über seine Rolle bei SønderjyskE, seine zahlreichen Verletzungen und über „Wahnsinns-Training“ in Deutschland.

11 Tore in den ersten 17 Spielen ist die magere Bilanz von SønderjyskE in der laufenden Saison. Der abstiegsbedrohte Fußball-Superligist hat aber einen neuen Hoffnungsträger, der in der zweiten Saisonhälfte die Torflaute beheben soll.

Emil Berggreen hat bei SønderjyskE einen Vertrag über anderthalb Jahre bis zum Sommer 2023 unterschrieben.

„Ich habe von SønderjyskEs Interesse gehört, habe ein Gespräch mit Esben Hansen und Henrik Hansen geführt und habe von ihnen einen guten Eindruck bekommen. Die wollten mich wirklich gerne haben, und ich mag es, dorthin zu kommen, wo ich wirklich erwünscht bin, und wo ich zu einer wichtigen Figur werden kann. Es ist viel zu lange her, dass ich regelmäßig Fußball gespielt habe, und es reizt mich, eine wichtige Figur in einem spannenden Projekt zu werden“, so Emil Berggreen nach der Vertragsunterschrift im Haderslebener Idrætscenter zum „Nordschleswiger“.

Der 28-Jährige war zum Jahreswechsel von seinem Vertrag bei Bundesliga-Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth gelöst worden, nachdem er in der laufenden Saison in der höchsten deutschen Spielklasse noch gar nicht zum Einsatz gekommen war. Wieder einmal wurde er hier von Verletzungen zurückgeworfen, wie das viel zu oft in seiner Karriere der Fall gewesen ist.

Emil Berggreen trifft per Kopf gegen RB Leipzig. Foto: dpa

„Ich mache mir über Verletzungen nicht so viele Gedanken. Ich hatte in Deutschland einige gute Perioden, die dann durch Verletzungen gebremst worden sind. Ich ärgere mich, denn man hätte hier mit den Verletzungen besser umgehen können.

Nach ein paar Jahren ohne so viele Einsätze habe ich einen starken Glauben daran, dass es hier gelingt. Hier gibt es vernünftige Leute, die anders damit umgehen. Wenn ich nicht zu einem Wahnsinns-Training gedrängt werde, wie es in Deutschland der Fall sein kann, werde ich auch von Verletzungen verschont bleiben. Die Verletzungen gehören der Vergangenheit an“, sagt der Stürmer voller Hoffnung und blickt auf Nachfrage auf die Jahre in Deutschland zurück: „Alle Spieler müssen in Deutschland das gleiche Programm absolvieren. Nach Verletzungspause war ich dazu nicht bereit, bin aber dazu gedrängt worden. Egal wie oft es schief gegangen ist, man hat daraus nicht gelernt.“

Emil Berggreen war Anfang 2016 von Hobro IK an den damaligen Zweitligisten Eintracht Braunschweig verkauft worden, um nach 10 Toren in 27 Spielen ein Jahr später ins Oberhaus zum 1. FSV Mainz 05 zu wechseln. Hier erzielte er in der Saison 2017/18 in 14 Bundesliga-Spielen 4 Tore. Der groß gewachsene Stürmer aus Helsingør wurde Mitte 2019 an Twente Enschede und im Spätsommer 2020 von dort an die SpVgg Greuther Fürth verkauft, konnte aber an die Leistungen früherer Tage nicht anknüpfen.

„Es ärgert mich, dass ich aus den letzten paar Jahren nicht das Beste habe rausholen können, aber ich habe daraus gelernt und blicke nach vorne“, so der 28-Jährige, der seinen aktuellen Fitnesszustand als „gut“ bezeichnet: „Ich hatte im Dezember Corona. Das hat mir zu schaffen gemacht, und deswegen bin ich ein paar Wochen von der Topform entfernt, aber das passt schon, wenn man bedenkt, dass der Saisonstart noch einige Wochen entfernt ist.“

Emil Berggreen hatte bei seiner ersten Auslands-Station in Braunschweig eine gute Zeit. Foto: dpa

Der neue Hoffnungsträger ist voller Überzeugung, dass die Hellblauen im Abstiegskampf den Kopf noch aus der Schlinge ziehen kann.

„SønderjyskE hat einen tüchtigen Trainer bekommen, von dem ich einen guten Eindruck bekommen habe. Ich habe auch gehört, dass die Stimmung besser als zu Saisonbeginn ist. Nicolaj Thomsen, den ich aus der U21-Nationalmannschaft kenne, ist hinzugekommen, und ich auch. Wir können das noch drehen. Wenn wir das Beste draus machen, können wir den Klassenerhalt noch schaffen“, meint Emil Berggreen.

Der 28-Jährige freut sich auf die Rückkehr in die Superliga, schließt aber ein neues Auslands-Abenteuer nicht aus.

„Ich freue mich auf die Spiele und werde versuchen, meine Buden zu machen. Die Tür zum Ausland ist nicht zu, aber mein einziges Fokus ist darauf, bei SønderjyskE meine Leistung zu bringen und zum Klassenerhalt beizutragen“, sagt Emil Berggreen, der mit gemischten Gefühlen auf seine Jahre in Deutschland zurückblickt: „In den Perioden, in denen es in Deutschland gut ging, war es das Tollste auf der ganzen Welt. In den Perioden, in denen es in Deutschland schlecht ging, war es das Schlimmste auf der ganzen Welt. Leider gab es zu viele Perioden, in denen es nicht gut ging. Ich blicke aber gerne auf die guten Moment in der Bundesliga zurück, wo ich das Gefühl hatte, einen Unterschied ausmachen zu können. Das war eine Superzeit. Das war auch in Braunschweig so, und auch den Aufstieg mit Fürth mitzumachen war schön, obwohl ich nicht so viel gespielt habe. Ich stehe aber mit dem ärgerlichen Gefühl da, dass nicht mehr Bundesliga für mich herausgesprungen ist.“

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