Seit dieser Woche steht fest: Klavs Bruun Jørgensen wird am Ende der Saison das Traineramt bei SønderjyskEs Handballherren von Jan Pytlick übernehmen.

Viel Überzeugungsarbeit musste dabei nicht geleistet werden, erzählt der frühere Coach von Team Tvis Holstebro sowie der dänischen Nationalmannschaft der Frauen im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

„Es war eine einfache Entscheidung für mich, als das Angebot kam. Ich verfolge die Entwicklung von SønderjyskE schon seit Längerem mit großem Interesse, und es ist ein sehr spannendes Projekt. Das fing schon mit dem Aufstieg von der 1. Division in die Liga 2011 unter Morten Henriksen an. Ich war im Anschluss einige Male als Trainer für Holstebro hier und war immer begeistert von der Stimmung in der Halle. Da will ich noch mehr Feuer reinbringen“, sagt Klavs Bruun Jørgensen.

Ein gutes Fundament

Der 47-Jährige lobt ausdrücklich die Arbeit seiner Vorgänger, die das jetzige Team und somit auch den gesamten Klub im Rahmen des Masterplans 2025 geprägt haben.

„Neben der Halle sieht auch der Kader sehr vielversprechend aus. Da hat SønderjyskE in der jüngsten Vergangenheit sehr gute Arbeit geleistet. Ich habe großen Respekt davor, dass es gelungen ist, in die Top 5 einzuziehen. Die Kunst wird es sein, so weiterzumachen, dass wir auf Sicht in die Top 4 kommen“, so der neue Trainer.

Eine große Rolle wird dabei die physische Verfassung seiner Spieler einnehmen. Auf die Profis wird eine Menge Arbeit zukommen.

„Ein großes Augenmerk wird bei mir auf der körperlichen Verfassung der Spieler liegen. Das ist essenziell für mich; wir müssen eine der physisch stärksten Mannschaften der Liga sein. Darauf habe ich auch bei Holstebro großen Wert gelegt, und es ist eine der Stellschrauben, die man am leichtesten verändern kann. Ich sehe eine sehr gute Basis; SønderjyskE hat ein gutes Team zusammengestellt und Jan Pytlick eine tolle Arbeit verrichtet. Ich muss die Mannschaft noch besser kennenlernen, aber es sieht schon sehr gut aus“, sagt Klavs Bruun Jørgensen.

Notwendige Kaderplanungen

Die Vorbereitungen auf sein Engagement als SønderjyskE-Trainer haben längst begonnen, obwohl er die Stelle erst am Anfang der kommenden Saison offiziell antreten wird. Bis dahin könnte die Mannschaft ein ganz neues Gesicht haben.

Die Abgänge von Frederik Ladefoged und Kristian Dahl Pedersen stehen bereits fest, bei sieben weiteren Spielern laufen im Sommer 2022 die Verträge aus.

„Dadurch, dass wir so früh dran sind mit meiner Verpflichtung, habe ich auch Einfluss auf die Kaderplanung für die kommende Saison. Ich stehe da in engem Kontakt mit Simon Lindhardt, und wir kümmern uns gemeinsam um die Verträge, die noch nicht geschlossen worden sind. Das ist ein großer Vorteil, dass ich da jetzt schon mitwirken kann“, so Klavs Bruun Jørgensen.

Keine TV-Jobs in Sonderburg

Die Vorbereitungen auf seine neue Arbeitsstelle haben neben seiner jetzigen Tätigkeit als Handball-Experte für „TV2 Sport“ längst begonnen. Diese wird ihn allerdings nicht mehr nach Sonderburg führen.

„Ich werde keine SønderjyskE-Spiele mehr kommentieren. Das ist einerseits eine Regel des Senders und andererseits auch mein Wunsch gewesen. Ich traue es mir durchaus zu, neutral zu agieren, aber es wäre schon eine komische Situation, wenn ich in dem Rahmen meinen zukünftigen Arbeitgeber kritisieren müsste. Und vielleicht hält man sich dann auch automatisch etwas zurück. Das ist weder in meinem Interesse noch in dem des Senders, so Klavs Bruun Jørgensen, der am Sonnabend beim Spiel zwischen Kolding und Bjerringbro-Silkeborg sein wird, während SønderjyskE im Skansen gegen seinen ehemaligen Klub TTH Holstebro spielen wird.

Die Partie in Sonderburg beginnt um 16 Uhr.