Handball

Keine Spiele mehr in der 1. Division

Keine Spiele mehr in der 1. Division

Keine Spiele mehr in der 1. Division

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Apenrade/Aabenraa
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Der Spielbetrieb in der 1. Division der Männer und der Frauen ist bis frühestens 23. November ausgesetzt. Foto: Karin Riggelsen

Die Verhandlungen der Divisionsvereinigung sind gescheitert: Ab sofort ist die 1. Division von den Corona-Regeln des Amateursports betroffen.

Der Spielbetrieb in der 1. Division der Männer und der Frauen wird mit sofortiger Wirkung unterbrochen. Dies hat die Divisionsvereinigung am Donnerstag den Vereinen mitgeteilt.

Es soll frühestens am 23. November wieder gespielt werden. Die Verhandlungen der Divisionsvereinigung mit der dänischen Regierung um die Aufrechterhaltung des Spielbetriebes seien demnach gescheitert.

„Mir wäre fast das Essen aus dem Mund gefallen, als ich die E-Mail gelesen habe“, sagt Sportchef und Trainer von SønderjyskEs Handballfrauen. „Wir wissen überhaupt nicht, was wir jetzt machen sollen. Dürfen wir nur in Gruppen mit zehn Spielerinnen trainieren? Sollen wir zu Hause bleiben und Lohnkompensation beantragen? Ich bin enttäuscht darüber, dass die 1. Division als Breitensport angesehen wird. Andererseits werden in unserer Liga keine regelmäßigen Corona-Tests durchgeführt und das können sich viele Klubs sicher auch nicht leisten“, so Peter Nielsens erste Reaktion.

Ursprünglich galten für die 1. Division im Handball die gleichen Regeln wie für die Liga – erst ab der 2. Division sollten Spiele den aktuellen Corona-Restriktionen nach nicht mehr stattfinden. Die 1. Division im Handball erfülle jedoch nicht die offiziellen Kriterien für Profisport, erklärt der Direktor der Divisionsvereinigung. 

„Die Regierung hat das Versammlungsverbot auf zehn Personen gesenkt. Ausgenommen davon ist der professionelle Sport. Wir haben uns in den Verhandlungen darauf berufen, dass die 1. Division eine professionelle Liga mit bezahlten Angestellten ist“, sagt Thomas Christensen. „Wir entsprechen allerdings nicht der Regierungsdefinition von professionellem Sport. Deshalb müssen wir die 1. Division auf Standby setzen“, so der Direktor. 

Weder die Anzahl der bezahlten Spieler*innen noch deren Gehalt sei hoch genug, um als professioneller Sport betrachtet zu werden. Der Direktor der Divisionsvereinigung ärgert sich über die Entscheidung.

„Wir haben in allen Ligen verantwortungsbewusst agiert. Selbstverständlich gab es auch bei uns infizierte Spieler – wie in allen anderen Sportarten auch. Aber es hat keine Events gegeben, bei denen alles völlig aus dem Ruder gelaufen ist“, sagt Thomas Christensen. „Wir respektieren natürlich die Entscheidung der Gesundheitsbehörde und richten uns nach ihr. Wir bereiten uns jetzt auf die Zeit nach dem 23. November vor, wenn wir hoffentlich wieder spielen können.“

Neben SønderjyskEs Frauenteam ist auch TM Tønder von der neuen Regelung betroffen. Das Team von Trainer Jan Paulsen hätte am Freitagabend gegen Nordsjælland Håndbold antreten müssen.

„Ich finde es schlimm, dass wir auf diese Weise zum Amateursport degradiert werden. Wir respektieren natürlich die Entscheidung, aber uns fehlt eine Begründung. Uns ist bewusst, dass es riesige Unterschiede innerhalb der 1. Division gibt, was Professionalität angeht. Wenn es darum geht, dass sich nicht alle Vereine regelmäßige Tests leisten können, habe ich dafür Verständnis“, sagt der Direktor von TM Tønder, Kim Wittenkamp.

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