Handball

Mit einem Bein in der Liga

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Kolding
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Foto: Søren Gylling / Jysk Fynske Medier

Die Erstdivisionäre von TM Tønder bezwingen im ersten Playoff-Spiel die Liga-Handballer von KIF Kolding.

Die Handballer von TM Tønder haben mit dem überraschenden, aber dennoch verdienten 25:23 (16:12)-Auswärtsieg gegen die Favoriten von KIF Kolding noch dazu in deren Arena einen wichtigen Schritt in Richtung  Ligaaufstieg getan.

Ein fast lässig geschossener Siebenmeter von Tonderns Rechtsaussen Hans Martin Asmussen brachte in der hektischen und spannenden Schlussphase die Vorentscheidung. Ohne die bei Siebenmeterschützen so üblich gewordenen Wurfantäuschungen legte er den Ball rechts neben KIF-Torhüter Anders Petersen zum 24:22.

Wenig später erhöhte Kreisläufer Emil Bergholt noch zum 25:22. Das Gegentor von Andreas Flodman in der letzten Sekunde ging im Jubel der TMT-Fans unter.

Der Grundstein für den Sieg wurde eigentlich schon beim Aufwärmen gelegt. Die Tonderaner wirkten schon hier als Team, während die KIF-Erwärmung doch eher von Individualität geprägt war.

Die Tatsache, dass die vielen mitgereisten TMT-Fans für eine tolle Kulisse sorgten und das Koldinger Heimpublikum übertönte, beflügelte offensichtlich die TMT-Spieler.

Die Tonderaner konnten schon den ersten Angriff erfolgreich gestalten. Das 1.0 von Lasse Hamann-Boeriths wies den Kameraden den Weg: KIF ist zwar - auf dem Papier - die bessere Mannschaft, wir haben reell keine Chancen, aber die wollen wir nutzen. Und so traten die Tonderaner dann auch auf: selbstbewusst, kampfstark und ließen sich auch nicht vom Kurs abbringen, wenn mal Ex-Nationalspieler Kasper Irming oder Olafur Gustafsson aus dem KIF-Rückraum ihre ganze Klasse zeigten. 

Eine Szene Mitte der ersten Halbzeit ist bezeichnet für den kämpferischen Einsatz der TMT-Spieler: Ein KIF-Spieler  bleibt mit seinem Wurf an der TMT-Abwehr hängen. Gleich zwei Tonderaner hechten dem Ball hinterher und sichern sich die Kugel. 

Die   Gastgeber konnten sich glücklich schätzen, dass sie zur Pause nur mit vier Toren in Rückstand lagen. Maßgeblichen Anteil daran hatte der in Felstedt gebürtige KIF-Torhüter Anders Petersen, der Mitte der ersten Halbzeit eingewechselt wurde.

Während die Gäste aus Tondern die erste Halbzeit klar dominierten, erschien die KIF-Mannschaft mit einer völlig anderen Einstellung auf der Platte. Trainer Lars Rasmussen muss seinen Mann wohl in der Pause die Leviten gelesen haben. Wie ausgewechselt waren Irming und Co. zu Beginn des zweiten Durchgangs. Ausgerechnet eine zweiminütige Unterzahl nach Herausstellung von Alexander Morsten wurde zum Weckruf für die  Gastgeber,  gleichzeitig entwickelten die TMT-Spieler den in Dänemark so viel zitierten Gummiarm. 

Was in der ersten Halbzeit noch zum Tor führte, landete jetzt in der KIF-Abwehr oder neben dem Tor, aber nicht drin.

KIF kam so Tor um Tor ran, und als Tonderns Abwehrspezialist Rolf Ravn dann auch noch Mitte der zweiten Spielhälfte  für zwei Minuten auf die Bank verwiesen wurde, kamen die Gastgeber beim Stand von 20:21 auf ein Tor heran und erzielten anschließend gar den Ausgleich.

Wenn Christian Trans im TMT-Tor nicht erneut eine Parade nach der anderen hervorgezaubert hätte, hätte KIF in der Folgezeit in Front gehen können. So blieb es aber spannend.

Langsam fingen sich die Tonderaner und sie erzielten auch wieder selbst Tore.  Fünf Minuten vor Spielende führten die Gäste aus der Wiedaustadt mit 23: 21.

Die Schlussphase war hektisch. Doch TMT-Trainer Torben Sørensen behielt einen kühlen Kopf, nahm drei Minuten eine Auszeit, in der er seinen Mannen ganz offensichtlich Mut zusprach.

Nach dem Schlusspfiff lagen sich die TMT-Spieler nur kurz in den Armen. Sie liefen gleich in die Ecke, wo ihre Fans standen, um sich mit einem lautstarken “Osterhoist, Osterhoist“, zu bedanken. Nach jedem siegreichen Spiel erwartet die Mannschaft in der Gastwirtschaft in dem kleinen Dorf vor den Toren Tonderns ein kostenloses Festessen.

Das nächste Spiel in der Playoff-Serie am kommenden Dienstag in Tondern könnte dann TMT den erträumten Ligaaufstieg bringen. Das erfordert aber einen Sieg. Das wird schwer genug.

Die Statistik des Spiels

Ergebnis: 23:25 (12:16)

KIF Kolding:

Anders Petersen (TW), Mathias Daugård, Alexander Morsten 3/2, Jeppe Larsen 1, Andreas Flodman 5, Jacob Hansen, Rickard Frisk (TW), Martin Larsen 4, Olafur Gustafsson 5, Jens Peschardt 2, Andreas Væver, Kasper Irming Andersen 3, Cyril Viudes, Jacob Kühne.

Trainer: Lars Rasmussen

TM Tønder:

Casper Rahr Madsen Emil Bergholt 5, Nikolai Emil Keller, Jesper Redlefsen, Hans Martin Asmussen 2/2, Rolf Ravn, Felix Kasch 6, Lasse Nikolajsen 8, Nicklas Simonsen (TW), Jacob Lyck, Jeppe Johan Jonasson, Benjamin Holm, Christian Trans (TW), Lasse Hamann-Boeriths 2, Mathias Møller 1, Ulrik Nøddesbo Eggert 2.

Trainer: Torben Sørensen

Schiedsrichter: Morten Lethan Albrechtsen und Mik Trustrup Larsen

Zeitstrafen:2:1

Siebenmeter: 2:2

Rote Karten: keine

Zuschauer: 4.000

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