HANDBALL

Eine Saison zum Vergessen für TM Tønder

Eine Saison zum Vergessen für TM Tønder

Eine Saison zum Vergessen für TM Tønder

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Tondern/Tønder
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Simon Egtved wird in der kommenden Saison nicht das Tor für TM Tønder hüten. Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

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Der elfte Platz in der 1. Division war alles andere als zufriedenstellend. Die Suche nach Wunschspielern geht von vorne los.

Mit einem Auswärtssieg gegen HC Odense haben die Erstdivisionäre von TM Tønder am Sonnabend ihre Saison in der zweithöchsten dänischen Spielklasse im Handball abgeschlossen – mit einem Auswärtssieg gegen Otterup hatte sie am 4. September 2020 angefangen.

So weit, so gut.

Doch zwischen den beiden Erfolgen lagen in der jüngst beendeten Spielzeit 17 Niederlagen, ein Unentschieden und nur sechs weitere Siege. Eine ernüchternde Bilanz.

Mit elf neuen Spielern und mit Trainer Jan Paulsen an der Seitenlinie war TM Tønder in die Saison gestartet, doch schnell zeigte sich, dass es weder auf noch neben dem Feld passte.

„Nicht die gewünschte Mannschaft“

„Die Saison ist natürlich nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir hatten zusammen mit Jan Paulsen eine neue Mannschaft mit vielen jungen Spielern zusammengestellt. Aber an den entscheidenden Stellen fehlten uns die Zusagen. Es war nicht die Mannschaft, die wir gerne gehabt hätten“, sagt der Direktor von TM Tønder, Kim Wittenkamp, zum „Nordschleswiger“.

„Wir hätten gerne ein paar erfahrene Spieler gehabt, an denen sich die jüngeren Spieler anlehnen können. Doch die haben wir leider nicht bekommen“, so der Direktor.

Missverständnisse und Verletzungen

Ende Dezember zog der Klub die Reißleine und feuerte Jan Paulsen. Ein strategischer Fehler sei seine Einstellung aber nicht gewesen, meint Kim Wittenkamp.

„Wir haben immer das getan, wovon wir überzeugt waren, dass es das Richtige ist. Dass Jan Paulsen und so ein junges Team nicht zusammenpassen, konnten wir nicht ahnen, und es gab auch viele andere Faktoren, warum unsere Saison nicht wie gewünscht verlaufen ist. Casper Rahr Madsens lange Verletzungspause hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Coronasituation hat ihr Übriges getan. Ohne Zuschauer in der Halle war es schwierig für die Spieler“, so Kim Wittenkamp.

Ein Schritt zurück

Die Rolle des Cheftrainers übernahm der frühere Co-Trainer Michael Wollesen – überzeugen konnte die Mannschaft auch nach dem Führungswechsel nicht. Dem strategischen Ziel, in die Top 20 des dänischen Handballs einzuziehen, ist der Klub nicht nähergekommen. Im Gegenteil: Es ist weiter weg, als am Anfang der Saison.

Das Ziel bleibt, doch Kontinuität ist noch keine zu erkennen. Mit Benjamin Holm und Mikkel Ebeling verlassen zwei Leistungsträger den Klub – auch von Simon Egtved und Anders Sell verabschieden sich die Tonderaner.

Dafür sind bisher vier Neuzugänge präsentiert worden – keiner älter als 20 Jahre.

Auf Spieler- und Trainersuche

„Die Spieler, die wir bisher verpflichtet haben, sind Entwicklungsspieler. Das werden nicht die tragenden Kräfte sein, die wir brauchen. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, erfahrene Führungsspieler zu verpflichten, die unsere jungen Spieler in ihrer Entwicklung stützen können. Gefunden haben wir bisher noch keinen, aber wir hoffen natürlich, dass wir bald Unterschriften präsentieren können“, sagt Kim Wittenkamp.

Gleiches gilt für die Position des Trainers, da Michael Wollesen lediglich für den Rest der laufenden Saison eingestellt ist. Auch die Verpflichtung eines Sportchefs sei laut Wittenkamp ein Thema.

Viele offene Fragen also bei TM Tønder – ein Jahr nach dem großen Umbruch befindet sich der Verein erneut mittendrin.

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