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Dänemark im WM-Finale gegen Schweden

Dänemark im WM-Finale gegen Schweden

Dänemark im WM-Finale gegen Schweden

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Kairo/Apenrade
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Mikkel Hansen spielte neben Morten Olsen eine großartige Partie für Dänemark. Foto: Jonas Ekströmer/TT/Ritzau Scanpix

Die dänische Handball-Nationalmannschaft hat sich in einem spannenden Halbfinale mit 35:33 gegen Spanien durchgesetzt. Die Titelverteidigung ist greifbar nah.

In einem wahren Offensivspektakel hat die dänische Handball-Nationalmannschaft am Freitagabend ihr WM-Halbfinale mit 35:33 gegen Spanien gewonnen. Dänemark lag das ganze Spiel über in Führung, doch am Ende wurde es wieder denkbar knapp.

Trainer Nikolaj Jacobsen überraschte die Gegner in der Anfangsphase mit Überzahlangriffen, die in den jüngsten Spielen nicht immer von Erfolg gekrönt waren. Dieses Mal funktionierte es blendend. Dänemark kam in fast jedem Angriff zu gefährlichen Abschlüssen und die meisten wurden verwandelt.

„In der Defensive hatten wir Schwierigkeiten, aber wir haben in der Offensive ein hervorragendes Spiel gemacht“, sagte Trainer Nikolaj Jacobsen im Anschluss an die Partie zu „DR“. „Wir haben sehr viel mutiger nach vorne gespielt als gegen Ägypten im Viertelfinale, und unsere drei Rückraumspieler, die das ganze Spiel gemacht haben, waren hervorragend.“

Morten Olsen zeigte sich als kongenialer Partner von Mikkel Hansen. Foto: Jonas Ekströmer/TT/Ritzau Scanpix

Ein blendend aufgelegter Mikkel Hansen steuerte das Spiel, setzte seine Mitspieler in Szene und schloss auch selber ab. Er schien nach den Patzern im Viertelfinale gegen Ägypten etwas wiedergutmachen zu wollen. Und das tat er. Mit Morten Olsen und Mathias Gidsel an seiner Seite gelang ihm in den ersten 18 Minuten fast alles und Dänemark führte mit 13:8.

„So ist es nun einmal als Profisportler. Mal ist man der Schurke, andere Male der Held“, sagte Mikkel Hansen, der viel Lob für die jungen Spieler im Team wie Mathias Gidsel, Emil Jakobsen oder Magnus Saugstrup übrig hatte. „Großes Kompliment an sie, dass sie von anderen lernen möchten und zuhören, aber auch dass sie selbstbewusst agieren und an sich glauben“, sagte Dänemarks Topscorer. 

Doch Spanien hatte sich noch nicht aufgegeben und Dänemarks Fehler häuften sich. Torhüter Niklas Landin wurde auf die Probe gestellt und bestand diese nicht.

Nach 22 Minuten standen bei der dänischen Nummer Eins lediglich zwei Paraden auf dem Konto und Spanien kam näher heran. Kevin Møller wurde eingewechselt, konnte aber auch nicht viel ausrichten.

Zur Pause hatte Dänemarks Angriffsmaschine beeindruckende 18 Treffer erzielt – eine fast perfekte Halbzeit. Einziger Makel: Das Team von Nikolaj Jacobsen lag nur mit zwei Toren vorne.

Auf Magnus Saugstrup war wieder vorne und hinten Verlass. Foto: Jonas Ekströmer/TT/Ritzau Scanpix

Am Anfang der zweiten Hälfte das gleiche Bild: Wenig Paraden und viel Feuer in der Offensive. Dänemark konnte den Abstand aber durch gute Abwehraktionen ausbauen und hatte alles im Griff. Bis zur 39. Minute als Abwehrgeneral Henrik Møllgaard seine dritte gelbe Karte bekam und vom Feld gestellt wurde.

Es dauerte eine Weile, bis sich die neue Abwehrformation eingespielt hatte und Spanien kam ran – auch weil sich die technischen Fehler in der Offensive häuften.

Am Ende wurde es – wie schon im Viertelfinale – dramatisch. Spanien hatte 30 Sekunden vor Schluss die Chance, zum Ausgleich zu kommen. Niklas Landin war schon geschlagen, aber der Ball sprang an die Latte.

Das letzte Tor zum 35:33 war – wie schon gegen Ägypten – Lasse Svan Hansen vorbehalten.

„Wir hatten fast das ganze Spiel über die Kontrolle. Es war etwas ärgerlich, dass wir unsere Führungen nicht halten konnten, als wir mit drei-vier Toren vorne lagen. Aber wir haben auch gegen eine Klassemannschaft gespielt, und sie haben uns ständig bestraft“, sagte Nikolaj Jacobsen zu „DR“. 

Das Finale gegen Schweden bestreitet Dänemark am Sonntag ab 17.30 Uhr.

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