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Dänemark verliert Finalkrimi und muss sich mit EM-Silber begnügen

Dänemark verliert Finalkrimi und muss sich mit EM-Silber begnügen

Dänemark verliert Finale gegen Frankreich knapp

cvt/Ritzau
Köln
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Mathias Gidsel und das dänische Team lieferten sich einen engen Kampf gegen Frankreich. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Frankreich ist nach 2014 erneut Handball-Europameister – Weltmeister Dänemark musste sich im Finale in Köln vor den Augen von Königin Mary nach der Verlängerung geschlagen geben. Dabei hatte das Team lange Zeit in Führung gelegen.

Mit 31:32 (14:14, 27:27) nach Verlängerung hat Dänemark das Finale der Handball-Europameisterschaft in Köln am Sonntagabend gegen Frankreich verloren. Obwohl die dänische Handball-Nationalmannschaft über weite Strecken des Finales in Führung lag, musste sie sich in der Verlängerung geschlagen geben.

Somit ist die aktuelle Mannschaft zwar dreifacher Weltmeister, konnte sich bei der EM aber erneut seit 2012 nicht durchsetzen. Frankreich revanchierte sich mit einer beinharten defensiven Leistung für das WM-Finale von 2023.

Eine Enttäuschung auch deshalb, weil Dänemark das Endspiel lange Zeit unter Kontrolle hatte und Emil Nielsens Weltklasseleistung  im Kasten die französischen Schützen fast in den Wahnsinn trieb.

Doch trotz der Führung in der zweiten Halbzeit gelang es Dänemark nicht, die Franzosen abzuschütteln.

Königin Mary an der Seite von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (rechts) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Foto: Christopher Neundorf/Ritzau Scanpix

In der Verlängerung wachte der Starverteidiger Dika Mem plötzlich auf und zeigte mit entscheidenden Aktionen seine Weltklasse und sorgte für entsetztes Schweigen bei den vielen dänischen Fans in Köln.

Dänemark hatte lange das Heft in der Hand

Zur Halbzeit, beim Stand von 14:14, hatten die Dänen noch das Gefühl, dass sie mit etwas mehr Effizienz gute Chancen auf die Goldmedaille haben würden. Vor allem Mikkel Hansen und Emil Jakobsen hatte es in der ersten Spielhälfte an Genauigkeit in guten Schusspositionen.

Nach seiner großartigen Leistung gegen Deutschland wurde Hansen von Anfang an die Verantwortung für das Spiel übertragen. Zu Beginn sah das auch ganz vernünftig aus, denn es gelang ihm mehrmals, einen gut vorbereiteten Mathias Gidsel freizuspielen.

Aber nachdem Dänemark fünf Tore in Folge zur 9:6-Führung erzielt hatte, kam der Torfluss zum Erliegen. Die Offensive geriet ins Schwimmen und die Franzosen bissen sich zurück ins Spiel.

Nach der Pause übernahmen die Dänen jedoch wieder die Initiative, nicht zuletzt dank eines hervorragenden Gidsel.

Er war eine ständige Quelle der Frustration für die französische Verteidigung. Sicher im Abschluss erzwang er mehrere Freiwürfe, die Mikkel Hansen mit absoluter Sicherheit verwertete.

Kurz vor Schluss nicht zugebissen

Nach 15 Paraden ging Emil Nielsen in der Schlussphase dann die Puste aus und er wurde durch Landin ersetzt. Dänemark versuchte es mit sieben gegen sechs und hatte die Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden.

Doch bei einer 27:26-Führung spielten die Dänen passiv und Ludovic Fabregas sicherte Frankreich mit dem Ausgleichstreffer die Verlängerung.

Hier zeigten die Franzosen die größte Gelassenheit. Sie waren gut auf die dänische Offensive vorbereitet, und die Dänen hatten Mühe, Löcher zu finden.

Nach den ersten fünf Minuten stand es 29:29, bevor Frankreich das Spiel in der zweiten Hälfte der Verlängerung dann entschied.

Frankreich ist somit zum vierten Mal Europameister, Dänemark verpasste es, mit einem dritten Titel gleichzuziehen. Rekord-Europameister bleibt Schweden mit fünf Titeln.

Es war das erste Sportereignis, das Dänemarks Königin Mary in ihrer Rolle als Königin besucht hat.

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