Olympische Sommerspiele 2020

Dänemarks Bahnvierer auf der Ziellinie geschlagen

Dänemarks Bahnvierer auf der Ziellinie geschlagen

Dänemarks Bahnvierer auf der Ziellinie geschlagen

Tokio
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Der dänische Bahnvierer wurde im Finale knapp geschlagen. Foto: Christophe Ena/AP/Ritzau Scanpix

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Mit dem Olympiasieg vor Augen wurden Rasmus Lund, Lasse Norman Hansen, Frederik Rodenberg und Niklas Larsen doch noch abgefangen. Das dänische Quartett konnte sich über Silber nicht freuen.

Der dänische Bahnvierer war in der Mannschaftsverfolgung bei den Olympischen Spielen in Tokio so schnell unterwegs wie nie zuvor, dennoch mussten sich Rasmus Lund, Lasse Norman Hansen, Frederik Rodenberg und Niklas Larsen mit der Silbermedaille begnügen.

Italien stellte in der Zeit von 3:42,203 Minuten eine neue Weltrekordzeit auf und besiegte das dänische Quartett um 17 Hundertstel Sekunden.

„Gold ist unser einziges Fokus gewesen. Silber ist weniger als wir uns erhofft hatten. Das ist eine Enttäuschung, aber wir müssen lernen, stolz darauf zu sein“, sagt Lasse Norman Hansen.

 

Lasse Norman Hansen, Niklas Larsen, Frederik Rodenberg und Rasmus Lund bei der Siegerehrung. Foto: Odd Andersen/Ritzau Scanpix

Die Führung wechselte in dem schnellsten Rennen der Geschichte hin und her. Die Dänen erwischten den besten Start, lagen aber von der 750- bis zur 2.500-Meter-Marke mit bis zu einer halben Sekunde hinten. Mit einem Zwischenspurt setzten sich die Dänen an die Spitze und hatten nach 3.000 der 4.000 Meter 0,8 Sekunden Vorsprung, doch auf dem letzten Kilometer war Filippo Ganna der herausragende Mann. Der Italiener zog seine Mannschaft heran und klemmte sich in der Schlussrunde an den Dänen vorbei.

„Wir haben so viele Jahre gekämpft, um dieses Gold zu holen. Wir sind als amtierende Weltmeister gekommen, und ich bin mir sicher, dass wir das Niveau zum Olympiasieg haben“, meint Rasmus Lund: „Ich bin superstolz auf diese Mannschaft. Es bricht mir das Herz, dass wir das Gold nicht holen konnten. Das tut wirklich weh.“

Die Dänen waren erst nach einer umstrittenen Juryentscheidung ins Finale gekommen. Sie waren zwar im Halbfinale gegen Großbritannien haushoch überlegen und auf Weltrekordkurs, doch beim Überrunden der Briten kam es zum Crash. Das Rennen war aber zu dem Zeitpunkt bereits beendet, wo die Dänen die Briten eingeholt hatten. So fiel die Juryentscheidung zugunsten der Dänen aus.

Die Dänen konnten ihre Enttäuschung auch nach der Siegerehrung nicht verbergen. Foto: Lars Møller/Ritzau Scanpix

Der Sturz von Frederik Rodenberg war laut Nationaltrainer Casper Jørgensen nicht ohne Bedeutung für den Ausgang des Finales.

„Frederik ist schnell gefahren, war aber gestern besser. Ich glaube leider, dass der Sturz Bedeutung hatte, aber das ist Teil des Geschäftes. Er ist so wichtig für uns. Er muss top sein, wenn wir eine Siegchance haben wollen“, meint Casper Jørgensen, der nach der Finalniederlage mit 0,166 Sekunden so enttäuscht ist, dass er seine Zukunft als Nationaltrainer infrage stellt: „Eine Woche vor Olympia hatte ich keine Zweifel, aber jetzt schon. Dies war unser Fenster, unsere Chance. Wir haben eine Gruppe von Fahrern, die alles geopfert haben und wirklich stark sind. Das tut alles sehr weh. Wir sind ein kleines Land mit weniger Ressourcen als die großen Nationen. Die Frage ist, ob wir auch in Zukunft große Nationen wie Großbritannien und Australien hinter uns lassen können.“

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