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Neue Strategie soll Fußballsport in Dänemark pushen

Neue Strategie soll Fußballsport in Dänemark pushen

Neue Strategie soll Fußballsport in Dänemark pushen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Kindertraining beim ältesten Fußballverein Dänemarks, KB. Erst 2018 wurde hier eine Mädchenmannschaft eingeführt (Archivfoto). Foto: Søren Bidstrup/Ritzau Scanpix

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Es läuft rund – und das soll auch so bleiben. Der dänische Fußballverband will den sportlichen und finanziellen Erfolg nutzen, um in die Zukunft zu investieren. Das habe schon einmal funktioniert, sagt der DBU-Geschäftsführer.

85,9 Millionen Kronen Gewinn hat der dänische Fußballverband DBU 2021 einstreichen können – und die Nationalmannschaften der Herren, der Damen und der Juniorinnen und Junioren haben auf internationalem Rasen überzeugt.

Das Momentum soll nun aufgenommen werden – weshalb eine Strategie entwickelt wurde, damit auch in Zukunft mehr Geld eingenommen werden kann, das an Vereine, Breiten- und Profisportlerinnen und -sportler ausgeschüttet wird.

Das sagt DBU-Geschäftsführer Jakob Jensen, der den Schwung aus dem aktuellen Erfolg nicht verpuffen lassen wollte – und deshalb zu einem Strategieprozess auf allen Ebenen, von Freizeitkickern bis zu Profi-Vereinen, eingeladen hatte.

Morten Olsen, hier als Gast bei einem Länderspiel gegen die Färöer Inseln 2021, hatte um die Jahrtausendwende mit einer Zukunftsstrategie begonnen, auf der laut DBU-Direktor Jensen die heutigen Erfolge beruhen. Foto: Lars Poulsen/Ritzau Scanpix

Morten Olsens Pläne als leuchtendes Vorbild

„Es ist leichter, Geld zu verteilen und zu investieren, wenn es gut läuft und die Finanzen da sind“, sagt Jensen. Man könne es sich nun leisten, Geld dafür in die Hand zu nehmen, damit es auch in den kommenden Jahren gut laufen kann.

Er unterstreicht, dass sich Strategien langfristig auszahlen. So profitiere der dänische Fußball gerade von dem, was der damalige Nationaltrainer der Herren, Morten Olsen, 2006 als „Der rote Faden“ einführte.

Die neue Strategie soll laut Jensen mit 140 Millionen Kronen über sechs Jahre unterfüttert werden. Finanziert wird sie ausschließlich aus garantierten Einnahmen. Sollten sich weitere Erfolge der Nationalmannschaften einstellen, könne aber aufgestockt werden, sagt der Geschäftsführer.

Computerspiele als Konkurrenz

Neben den Erfolgen der Nationalteams gelten auch die Mitgliedszahlen als Indikator dafür, ob die Strategie gelingt.

2021 hatte die DBU 344.678 Mitglieder – das waren mehr als 10 Prozent mehr als noch 2020. Die Strategie soll dazu führen, dass besonders Mädchen und Frauen sich vermehrt für Vereinsfußball entscheiden – und dass Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren gehalten werden können. Dass andere Sportarten Mitglieder abwerben, befürchtet der Verband nicht. Doch zum Beispiel Computerspiele würden bei Jugendlichen viel Zeit schlucken.

 

Die Hauptpunkte der Strategie

Innovative und nachhaltige Anlagen

Unter anderem soll ein neues nationales Fußballzentrum geschaffen werden. Außerdem soll es östlich und westlich des Großen Belts jeweils ein „Stadion der Weltklasse“ geben.

Erfolg auf dem Spielfeld

Es soll ein Titel für die Nationalmannschaften her. Dänische Vereine sollen in den Schlussrunden der europäischen Wettbewerbe vertreten sein. Es sollen 10 Prozent mehr Profis ausgebildet werden.

Mehr Mitglieder

Das Ziel von 340.000 Mitgliedern hat die DBU bereits 2021 erreicht. Doch es sollen mehr Mädchen kommen und mehr Teenager bleiben.

Kindgerechtere Fußballvereine

In Untersuchungen sollen Kinder große Zufriedenheit darüber zum Ausdruck bringen, Mitglied eines Fußballvereins zu sein. Mehr Trainerinnen und Trainer sollen ausgebildet werden, damit das Kindertraining besser und spaßiger wird. Zudem soll es ausreichend Spielfelder geben.

Ein stärkerer Verband

Die DBU, die Breitensportabteilung DBU Bredde und die Profiligen-Organisation Divisionsforeningen sollen sich voll an der Strategie beteiligen und an einem Strang ziehen.

 

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