Handball

Sorgenfalten nach Zittersieg

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nlm
Helsingør
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Mathias Gidsel war mit sieben Treffern Dänemarks erfolgreichster Torschütze. Foto: Scanpix

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Die dänische Handball-Nationalmannschaft hat sich beim letzten Test vor den Olympischen Spielen mit 31:30 gegen Schweden durchsetzen können. Dänemarks Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen war nach der Partie dennoch enttäuscht von der Leistung seiner Spieler.

Die dänische Handball-Nationalmannschaft reist mit Sorgenfalten zu den Olympischen Spielen in Tokio. Trotz eines 31:30-Sieges bei der Wiederholung des WM-Finalspiels von vor einem halben Jahr wirkte die Mannschaft von Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen zwölf Tage vor dem Auftaktspiel in Tokio noch weit entfernt von ihrer Topform. Zudem verletzten sich sowohl Spielmacher Morten Olsen als auch Linksaußen Emil Jakobsen beim Testspiel gegen Schweden. Ob die beiden Akteure rechtzeitig fit für die Olympischen Spiele werden, ist noch unklar.

Dem dänischen Nationalteam fehlten bei der Generalprobe gegen Schweden vor allem in der ersten Halbzeit Tempo und Aggressivität. Starspieler Mikkel Hansen blieb im Angriff außergewöhnlich harmlos und auch seine dänischen Mannschaftskollegen verwarfen zunächst viel. Hinzu kamen einige technische Fehler und eine mangelhafte Beweglichkeit in der Defensive. Jacobsen zeigte sich während des gesamten Spiels an der Seitenlinie frustriert und auch nach der Begegnung machte er im Interview mit TV2 keinen Hehl aus seiner Unzufriedenheit.

„Ich habe uns selten so schlecht in der Abwehr gesehen. Ich weiß nicht, ob wir schwere Beine hatten, aber das war heute nicht in Ordnung. Vor allem in der Abwehr hatten wir immer wieder zu große Abstände zwischen uns. Die Defensivleistung war nicht akzeptabel“, meinte Jacobsen, dessen Mannschaft aufgrund der mangelhaften Abwehrleistung auch selten in den Tempogegenstoß gehen konnte. Mikkel Hansen stimmte seinem Trainer zu. „Bei uns gibt es noch viel Besserungsbedarf. Das war kein sonderlich gutes Spiel von uns“, so Hansen.

Der schwedische Spielmacher Jim Gottfridsson war in der ersten Halbzeit vor 1.600 zugelassenen Zuschauern in Helsingør der überragende Mann auf dem Spielfeld. Dank vieler starker Anspiele von Gottfridsson erspielte sich Schweden kurz vor der Halbzeitpause eine Fünf-Tore-Führung. Doch auch der schwedische Spielmacher humpelte wenig später von der Platte. Und nachdem die schwedischen Gäste im zweiten Durchgang ihre zweite Garde im Angriff antreten ließen, konnte sich Dänemark endlich in das Spiel zurückkämpfen.

Dänemarks beste Spieler waren der Halbrechte Youngster Mathias Gidsel, der sieben Treffer erzielte, und Torhüter Kevin Møller, der in der zweiten Hälfte Niklas Landin ersetzte. Den Paraden von Møller aus Bedstedt (Bedsted) war zu verdanken, dass sich Dänemark gegen Ende des Testspiels doch noch eine Führung und den knappen Sieg erspielen konnte.

Der Auftritt der Dänen machte vor dem Auftaktspiel bei den Olympischen Spielen gegen die Gastgebernation Japan wenig Hoffnung. Ein Testspiel darf aber auch nicht überbewertet werden, und noch bleiben zwölf Tage für den letzten Feinschliff. Auch dieses Mal zählt Dänemark bei den Olympischen Spielen zu den absoluten Topfavoriten. In Tokio befinden sich die dänischen Handballer in einer Gruppe mit Schweden, Japan, Ägypten, Bahrain und Portugal.

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