Tour de France

Vingegaard, der Held: Jørgen Leth hat jede Sekunde genossen

Vingegaard, der Held: Jørgen Leth hat jede Sekunde genossen

Vingegaard, der Held: Jørgen Leth hat jede Sekunde genossen

Ritzau/nlm
Kopenhagen
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Jonas Vingegaard befindet sich wieder auf dänischem Boden, wo er von Tausenden ekstatischen Fans bejubelt wird. Foto: Scanpix

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Die Menschen stehen Schlange, um Jonas Vingegaard zu feiern. Darunter auch Jørgen Leth und Hans Natorp.

Jonas Vingegaard ist Mittwoch nach Dänemark zurückgekommen, wo ihm Tausende Menschen bei Feierlichkeiten in Kopenhagen zujubelten, nachdem der 25-jährige Radsportler am Sonntag die diesjährige Tour de France gewonnen hat. 

Der langjährige Radsportkommentator Jørgen Leth sagte dazu: „Das ist so fantastisch. Von dieser Wettkampfleistung habe ich jede Sekunde genossen. Er hat absolut einen Platz im Buch der Helden. Er erinnert mich an andere, die mir so gut gefallen. Etwa Ocana (der frühere spanische Radrennfahrer Luis Ocana, d. Red.). Es ist so großartig, dass ein dänischer Fahrer die Berge so gut meistert.“ 

Und er schwärmt weiter: „Als er Pogačar die Hand reichte, das bleibt für mich unvergesslich.“ Jørgen Leth meint damit die Geste, als Vingegaard auf seinen Konkurrenten Tadej Pogačar gewartet hat, nachdem dieser auf einer Bergetappe gestürzt war und es zu einem kurzen Handshake kam, nachdem der Slowene wieder zu ihm aufgeschlossen hatte.

Hans Natorp, der Vorsitzende des dänischen Sportverbandes DIF, sagte: „Das ist überwältigend und wird in der dänischen Sportgeschichte einen Platz ganz oben einnehmen. Das zeigt auch der Empfang, der Vingegaard bereitet wurde.“ Der Radsportler habe eine Huldigung verdient von allen, die er glücklich gemacht habe mit dem Gewinn der Tour de France – und damit, wie er den Wettkampf gewonnen habe.

Die ihm gebührende Huldigung fiel am Mittwoch in Kopenhagen tatsächlich sogar noch größer aus, als erwartet. Nach einer Autofahrt in einem offenen Wagen zum Rathausplatz der Hauptstadt bereitete ein Meer von jubelnden Menschen dem erschöpften, überglücklichen und etwas schüchtern wirkendenden Vingegaard einen Empfang, den er wohl niemals vergessen wird. Der 25-Jährige stand unter anderem strahlend und winkend auf dem Balkon des Rathauses, schien aber kaum begreifen zu können, wie viele Tausende Menschen tatsächlich zu den Feierlichkeiten gekommen waren.

Im Tivoli wurde Vingegaard wenig später ebenfalls mit weiteren dänischen Radsportlern erwartet. Vier Wochen zuvor, kurz vor dem Beginn der Tour de France, stand der junge Familienvater bereits bei der Präsentation der Radsportler mit feuchten Augen auf der Tivoli-Bühne. Als umjubelter Held kehrte Vingegaard nun hierhin zurück.

„Das war das größte Erlebnis meines Lebens. So viele Meschen haben mir und den anderen Dänen die Daumen gedrückt und uns unterstützt. Das war fantastisch und ist noch immer schwer zu begreifen. Als Kind habe ich stets die Tour de France im Fernsehen gesehen. Jetzt stehe ich hier plötzlich selbst als Sieger“, sagt ein überwältigter Vingegaard, der nichts dagegen hätte, auch nach der Tour de France im nächsten Sommer auf dem Balkon des Rathauses zu stehen: „Mein Ziel ist es, die Tour de France erneut zu gewinnen, aber jetzt freue ich mich auch erst einmal auf ein wenig Erholung“, meint Vingegaard, für den das Feiern jedoch auch am Donnerstag noch kein Ende nimmt. In Glyngøre, seinem Heimatort, werden heute 25.000 Menschen erwartet, um eine der größten Leistungen der dänischen Sportgeschichte zu würdigen.

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