Tour de France

Vingegaard sensationell Zweiter

Vingegaard sensationell Zweiter

Vingegaard sensationell Zweiter

nlm
Paris
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Jungspund Jonas Vingegaard hatten vor dem Beginn der Tour de France die wenigsten Dänen auf der Rechnung. Foto: Scanpix

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Jonas Vingegaard hat dänische Radsport-Geschichte geschrieben. Als überraschender Zweiter der Gesamtwertung durfte der Däne bei der 108. Tour de France auf das Siegerpodium in Paris klettern. Vingegaard ist es bei der Frankreich-Rundfahrt gelungen, das beste dänische Ergebnis seit 25 Jahren zu erzielen.

Bjarne Riis gewann die Tour de France im Jahr 1996. Seitdem hat es bis Sonntagabend kein Däne mehr auf das Siegerpodium in Paris geschafft. Nach 25 Jahren durfte sich bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt mit Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) zum ersten Mal wieder ein dänischer Radprofi über eine Top-3-Platzierung freuen. Der 24-Jährige wurde nach den insgesamt 21 Etappen und 3414,4 gefahrenen Kilometern sogar Zweiter der Gesamtwertung, womit er das zweitbeste dänische Ergebnis jemals erzielte.

„Ich kann das noch nicht begreifen. Das ist total verrückt. Ich bin sprachlos", sagte ein gerührter Vingegaard zu TV2.

Die 108. Tour de France gewann der erst 22-jährige Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) mit einem Vorsprung von über fünf Minuten auf Vingegaard. Der überzeugende Gesamtsieg des Slowenen stand schon weit vor der letzten Etappe auf den Champs-Élysées in Paris fest. Gesamtdritter wurde der Kolumbianer Richard Carapaz (Ineos).

Bei der abschließenden 21. Etappe der diesjährigen Tour de France, die von den Fahrern wie üblich überwiegend für Späße, Teamfotos und zum gemeinsamen Feiern genutzt wurde, rollte Wout van Aert (Jumbo-Visma) als Erster über die Ziellinie, wodurch der Belgier seinen insgesamt dritten Tagessieg bejubeln durfte.

Insgesamt nahmen in diesem Jahr elf Dänen an der Tour de France teil. Bei der letzten Fahrt nach Paris saßen davon noch neun auf dem Rad. Søren Kragh Andersen (DSM) schied nach der 14. Etappe verletzungsbedingt aus und Jakob Fuglsang (Astana) sagte am Sonntag für die letzte Etappe krankheitsbedingt ab. Keiner der Dänen konnte diesen Sommer einen Tagessieg bejubeln.

Doch für das große dänische Highlight sorgte bei den dreieinhalb Wochen von Brest nach Paris zweifelsohne der junge Vingegaard, auf den wahrscheinlich nicht ein Experte vor dem wichtigsten Radrennen der Welt sein Geld gewettet hätte. Vor wenigen Wochen stand noch nicht einmal fest, ob der zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte Radprofi aus Hillerslev zum ersten Mal in seiner Karriere an der Frankreich-Rundfahrt teilnehmen würde. Nur aufgrund einer Absage eines Teamkollegen von Jumbo-Visma wurde Vingegaard ein Teil der Helferriege für den eigentlichen Hoffnungsträger des Teams, Primoz Roglic. Der Slowene Roglic musste bei der Tour de France nach mehreren Stürzen verletzungsbedingt aufgeben, woraufhin Vingegaard aus der Helferrolle trat und in der Radsportwelt mit seinen überraschend starken Leistungen für die Sensation sorgte.

Jonas Vingegaard (l.), Tadej Pogacar und Richard Carapaz auf dem Siegerpodium in Paris. Foto: Scanpix
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