Handball

SG Flensburg-Handewitt: 60 Minuten Schwerstarbeit beim Schlusslicht

SG Flensburg-Handewitt: 60 Minuten Schwerstarbeit beim Schlusslicht

SG Flensburg-Handewitt: Schwerstarbeit beim Schlusslicht

Holger Petersen
Balingen
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Durchbruch: Lasse Möller erzielte sieben Tore in Balingen für die SG. Foto: nordlyset-fotografie.com

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Beim Bundesliga-Schlusslicht werden die Norddeutschen bis in die Schlussphase gefordert. Am Ende setzt sich die SG 34:32 durch. Für den Tabellendritten ist es der dritte Auswärtssieg in der Saison.

Heiligabend kann kommen. Sollte der Weihnachtsmann am Sonntag auch bei den Handballern der SG Flensburg-Handewitt einkehren, so würde er im letzten Kapitel seines goldenen Buches 2023 Erfreuliches zu berichten haben. Der Grund dafür ist der etwas glückliche 34:32 (18:16)-Sieg, den die Flensburger am Freitagabend beim Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten landeten und der sie auf Tabellenplatz drei (28:8 Punkte) der Bundesliga überwintern lässt.

Schwaben-Fluch gebrochen

Endlich mal im Schwabenland doppelt gepunktet, damit die Chancen im Titelrennen gewahrt und die Stimmung untern Weihnachtsbaum gerettet – Golla und Co. konnten sich im Anschluss an die 60-minütige Schwerstarbeit zufrieden im Schlafbus, der sie auf ihrer längsten und letzten Dienstreise in der Bundesliga zurück in den Norden brachte, zur Ruhe begeben.

Auswärts immer Probleme

Aber viel hatte nicht zur „Blamage in Balingen“ gefehlt. „Ich weiß nicht, warum wir auswärts immer Probleme bekommen“, rätselte SG-Torhüter Benjamin Buric, der mit seinen Paraden in der Crunchtime zu einem der Matchwinner auf Seiten der Gäste avancierte.

Dabei hatten sich seine Teamkameraden in der Anfangs-Viertelstunde hellwach präsentiert. Allen voran der Angriff der Gäste überzeugte durch eine hohe Effizienz und war Garant für eine 11:7-Führung, die Teitur Einarsson in der 14. Minute markierte. Da aber die Intensität ihrer Defensivarbeit stark zu wünschen übrig ließ, mussten die Flensburger nach kurz vor der Pause den 14:14-Ausgleich (26.) hinnehmen. SG-Trainer Nicolej Krickau schimpfte in einer Auszeit: „Es ist viel zu wenig in allem, was wir hinten machen.“ Erst zwei Monster-Paraden des eingewechselten Benjamin Buric ermöglichten eine knappe Halbzeitführung.

Die SG, die in ihrer Historie noch nie gegen Balingen verloren hatte, bekam ihre Deckung auch nach dem Seitenwechsel nicht geschlossen. Der Tabellenletzte witterte in der ausverkauften Sparkassen-Arena Morgenluft und ging sogar beim 22:21 erstmalig in Front – weil nun auch der Flensburger Angriff seine Struktur verlor und zudem viel Verunsicherung und Pfostenpech entwickelte. Zu allem Überfluss verletzte sich Regisseur Jim Gottfridsson an der Leiste (38.) und musste behandelt werden.

Als der Aufsteiger wenig später gar ein 25:22 (42.) vorlegte, drohte den Nordlichtern nach den Pleiten in Stuttgart und Göppingen die nächste Bauchlandung im Schwabenland. Doch über Kampf fanden sie zurück ins Spiel und wendeten mit einem 6:0-Lauf zum 28:25 (50.) wieder das Blatt. Ein starker Buric im Tor, ein torhungriger Emil Jakobsen und ein dynamischer Simon Pytlick sicherten die beiden schwer erkämpften Auswärtspunkte, die über Zwischenstände von 31:31 (56.) und 33:31 (59.) zustande kamen.

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