Mobilitätsfest in Flensburg
40 Autos abgeschleppt – und neue Grundsatzdebatte um das Parken an der Schiffbrücke
40 Autos abgeschleppt – und neue Grundsatzdebatte um das Parken an der Schiffbrücke
40 Autos abgeschleppt – und neue Grundsatzdebatte um das Parken an der Schiffbrücke
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Fahrrad-Taxis und Abschleppwagen im Einsatz: Flensburgs verkaufsoffener Sonntag am 19. September bot einige ungewohnte Anblicke.
Manche Autofahrer werden diesen verkaufsoffenen Sonntag noch lange im Gedächtnis behalten. Jedenfalls dann, wenn sie am Morgen an der Schiffbrücke geparkt hatten.
Dort war nicht nur die Fahrbahn für den Autoverkehr gesperrt, sondern auch die beliebten Parkplätze am Fördeufer. Hier schlug das Herz des Mobilitätsfestes mit vielen Fahrrad-Aktionen.
Absperrungen plötzlich entfernt
Als Mitarbeiter der Stadt Flensburg die Einhaltung der Sperrung auf dem Parkplatz am Samstagnachmittag kontrollierten, waren sie noch optimistisch: Lediglich zwei Autos standen auf dem abgesperrten Teil des Parkplatzes.
Am Sonntagvormittag dann ein gänzlich anderes Bild: Mehr als 40 Fahrzeuge standen auf dem Parkplatz. Teile der Absperrung waren entfernt worden. Offenbar hatten viele Autofahrer auf der Suche nach einem Parkplatz das Parkverbot entweder nicht ernst genommen oder übersehen.
Sechs Abschleppwagen gleichzeitig
Den Mitarbeitern der Stadt blieb keine andere Wahl, als die Polizei hinzuzurufen und die in der Stadt ansässigen Abschleppunternehmen anzufordern, um die Durchführung der Veranstaltung ab dem Mittag sicherzustellen.
Es musste schnell gehen: Zeitweise waren sechs Abschleppwagen gleichzeitig im Einsatz.
Um 13 Uhr konnten dann die Aktionen rund um das Thema nachhaltige Mobilität beginnen. Die Fjordbeweger veranstalteten einen Lastenradparcour, Der Round Table Flensburg zeigt, wie groß der Tote Winkel eines Lkw ist. Das Spielmobil und der Fahrrad-Clown Knut sorgten für ein Kinderprogramm.
In der Fahrrad-Rikscha zum Einkaufen
Wie schon am Samstag konnten man sich in Fahrrad-Rikschas zum Shoppen in die Innenstadt fahren lassen. Holm und Große Straße waren voll mit Menschen wie nur selten in den vergangenen anderthalb Jahren.
Einige der Fahrzeughalter konnten von der Polizei durch Abfrage der Halterdaten oder Nachfragen vor Ort ausfindig gemacht werden. Ihnen blieb ein Abschleppvorgang somit erspart.
Der Großteil der Fahrzeuge wurde von dem Abschleppwagen aber auf den Haken genommen.
Während die Besitzer der abgeschleppten Autos sich ärgerten, freute sich Clemens Schmidt, der Vorsitzende der Flensburger Grünen-Ratsfraktion. Nicht über den Abschlepper-Einsatz, aber doch über die Sperrung des Parkplatzes: „Die autofreie Schiffbrücke am Sonntag zeigt erneut, welches Potenzial in einem der schönsten Orte Flensburgs liegt.“ Hier müsse man mehr Lebensqualität schaffen, „die Maßnahme endlich umsetzen und die parkenden Autos dauerhaft verbannen“. Er könne sich beispielsweise auch die Errichtung eines Skateparks an der Stelle sehr gut vorstellen.
Rückblick: Neuer Anlauf gegen das Hafen-Parken
Schmidt erinnerte daran, dass die Maßnahme im Masterplan Mobilität hinterlegt ist. „Es gibt ausreichend Parkplätze vor allem auch in den nicht ausgelasteten Parkhäusern der Innenstadt.“
Und die Autofahrer, die ihre Fahrzeuge an der Schiffbrücke abgestellt hatten? Sie konnten den neuen Standort ihres Autos bei der Polizei erfragen. Auf sie kommen Kosten zwischen 150 und 250 Euro für das Umsetzen ihres Autos zu.