E-Autos in Friedrichstadt

E-Ladesäule am Marktplatz: Darum geht sie erst nach drei Monaten wieder in Betrieb

E-Ladesäule am Marktplatz: Betrieb erst nach drei Monaten

E-Ladesäule am Marktplatz: Betrieb erst nach drei Monaten

SHZ
Friedrichstadt
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Die E-Ladesäule am Marktplatz in Friedrichstadt ist seit Mai außer Betrieb, so informiert ein Zettel die interessierten Nutzer. Foto: Helmuth Möller/shz.de

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Seit Mai konnten E-Autos keinen kostenfreien Strom mehr in der Innenstadt von Friedrichstadt zapfen: Die E-Ladesäule war wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb. Erst nach unseren Recherchen kommt nun Bewegung in die Sache.

Seit knapp drei Monaten ist die nach Anwohneraussagen beliebte und ständig frequentierte kostenfreie Elektroladestation für zwei Autos auf dem Marktplatz in Friedrichstadt außer Betrieb.

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Ein blauer Müllsack verhüllt die Säule und ein mit dem PC geschriebener Handzettel informiert, dass „ab Mai 2021 diese E-Ladesäule für Wartungsarbeiten außer Betrieb gesetzt ist“. Ebenso wird auf die nächsten Lademöglichkeiten auf dem Parkplatz P3 Alter Hafen/Tönninger Straße 4 sowie in der Van-Wouver-Straße 6 im Gewerbegebiet verwiesen.

Technischer Defekt

Als Ursache für den Ausfall nennt Stadtmanagerin Kerstin Lamp einen unsachgerechten Ladungsvorgang im April. Dieser hatte eine technische Störung verursacht. Aus diesem Grund seien die Arbeiten nötig. Einen technischen Defekt bestätigt auch Catharin Stahmer, Sprecherin der Eider-Treene-Sorge GmbH, die Kooperationspartnerin im Fall der E-Ladestation ist. „Die Säule musste technisch überprüft werden“, erklärt sie weiter.

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Im Zuge der Wartung wolle man laut der Stadtmanagerin auch die Betriebszeiten der E-Ladesäule überdenken und sei deswegen mit der Kooperationspartnerin in der Abstimmung.


Die Holländerstadt wolle laut Lamp die Lademöglichkeit in den Abendstunden nicht mehr ermöglichen. Grund dafür sei das Aus des Modellversuchs autofreies Friedrichstadt.

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Doch dieses Argument ist nicht schlüssig: Sollte nicht mit dem Modellprojekt „Zu Fuß in Friedrichstadt“ der Verkehr aus der Treenestadt weitestgehend rausgehalten werden – bis auf wenige Ausnahmen, wie dem Anwohnerparken? Genau das hatte Gewerbetreibende und Bürger dazu gebracht, dass sie aus Angst vor fehlendem Besucherverkehr gegen das Konzept stimmten und die Idee letztendlich scheiterte.

Zurück zur E-Säule und einer möglichen Änderung der Betriebszeiten: Laut Catharin Stahmer sei dies ohne größeren technischen Aufwand nicht möglich, sodass der Rhythmus 24/7 bleibe.

Was passiert mit Fördergeldern?

Die E-Ladesäule ist eine von elf Stationen, die laut Stahmer im Rahmen eines Gesamtprojektes 2016 gefördert wurde. Die Gesamtsumme habe knapp über 90.000 Euro betragen, wovon 50.000 Euro finanziert wurden. Die Förderdauer im Fall der E-Ladesäule in der Holländerstadt laufe noch bis zum 31. Dezember wie die Stadtmanagerin shz.de gegenüber bestätigt. Aus diesem Grund wolle man auch alle Mühen daran setzen, diese so schnell als möglich wieder in Betrieb zu nehmen. Fördergelder brauche man wohl nicht zurückzahlen, so die Stadtmanagerin weiter, auch wenn knapp drei Monate keine Nutzung an der Elektrostation möglich war.

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Am Mittwoch, den 14. Juli, kam überraschend von beiden Kooperationspartnern die Rückmeldung: Die E-Ladesäule solle noch diese Woche wieder in Betrieb gehen und stehe laut Catharin Stahmer tagsüber allen zur Verfügung. Die Wartungsarbeiten seien abgeschlossen.

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