Infrastruktur

Gestürzt auf der Brücke Lindaunis: Warum ein Bayer trotzdem weiter Urlaub an der Schlei macht

Gestürzt auf der Brücke Lindaunis

Gestürzt auf der Brücke Lindaunis

Rebecca Nordmann/shz.de
Lindaunis
Zuletzt aktualisiert um:
Es gibt entspanntere Radwege als den Weg über die Lindaunisser Brücke. Foto: Einar Maschmann/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Schmerzen sind noch frisch, die sichtbaren Spuren ebenso: Rüdiger Dähnrich aus Bayern ist dabei, sich von seinem Fahrradunfall auf der Brücke Lindaunis zu erholen. Und er hat eine Botschaft an diejenigen, die dabei waren.

Rüdiger Dähnrich fährt gerne Fahrrad. Mindestens ebenso gerne verbringt er seinen Urlaub an der Schlei. Genau dort nämlich lässt es sich erfahrungsgemäß besonders gut Fahrrad fahren. Wäre da nicht der tückische Stolperstein, der mit der Lindaunisser Brücke einhergeht.

Schwerer Sturz auf der Lindaunisser Brücke

Dähnrich ist er zum Verhängnis geworden. Der Urlauber aus Oberbayern ist am Donnerstagnachmittag schwer auf der Brücke gestürzt. Warum er unserer Redaktion davon berichtet? „Weil ich so eine schnelle und freundliche Hilfe erfahren durfte. Dafür möchte ich mich bedanken.“ Und außerdem hat er einen Wunsch.

Rüdiger Dähnrich kennt die Schleiregion gut. Früher habe er in Schleswig und in Eckernförde ein Geschäft betrieben, seit dem Wechsel nach Freilassing in Bayern verbringt er nach eigenen Worten jährlich seinen Urlaub im Norden. „Und eine Schleitour mit dem Rad gehört dann dazu“, sagt er.

Rippenprellung, Schulterprellung, Schürfwunden

Die jüngste endete für ihn, so berichtet er, mit einer Rippenprellung, einer Schulterprellung, etlichen Schürfwunden und Schmerzen, die am Tag danach immer noch nicht abgeklungen sind. Schuld ist der fast schon klassische Unfall auf der Lindaunisser Schleibrücke: Sein Rad verfing sich in der Bahnschiene, die über die Brücke verläuft, ein Sturz ist da praktisch programmiert. „Zum Glück hatte ich einen Helm auf“, sagt Dähnrich.

Und er hatte schnell viele Helfer. Der Urlauber spricht von freundlichen Ersthelfern, von den Rettungssanitätern aus Eckernförde, der Notfallambulanz in Eckernförde und der Damper Polizei. Einer der Beamten habe hinterher sogar sein Fahrrad zum Obsthof Gut Stubbe gefahren. „Und dafür möchte ich einfach danke sagen“, sagt Rüdiger Dähnrich.

Hohe Unfallgefahr für Radfahrer

Tatsächlich ist die Unfallgefahr für Radfahrer auf der Lindaunisser Brücke hoch. Über eine Ampelschaltung wird die schmale Spur nacheinander für beide Richtungen freigegeben, Autos und Fahrräder fahren dann gleichzeitig und müssen sich den Platz auf der Brücke teilen. Eine eigene Grünphase für Radfahrer gibt es nicht.

Wunsch nach eigener Grünphase für Radfahrer

Genau die aber wünscht sich Rüdiger Dähnrich – und haben sich auch schon etliche verunfallte Radfahrer vor ihm gewünscht. „Man könnte auch absteigen und schieben, aber dann würde man als Radfahrer vermutlich den ganzen Verkehr aufhalten“, mutmaßt der Urlauber.

Einen extra Radweg, den – wenn es nach ihm ginge – der Neubau der Brücke haben sollte, wird es zwar nicht geben. Wohl aber einen von der Fahrbahn getrennten, gemeinsamen Geh- und Radweg eingerichtet, zumindest auf einer Seite.

Bis es soweit ist, werden Rüdiger Dähnrichs Schmerzen abgeklungen sein. In Erinnerung aber bleiben ihm die Hilfe und Unterstützung, die er erfahren durfte. „Menschlich war das – trotz aller Schmerzen – ein toller Moment“, sagt er. „Und genau deswegen kommen wir so gerne hierher in diese Region.“

Mehr lesen