Kommentar

Jamaika-Sondierungen in SH: Daniel Günther ignoriert den Wählerwillen

Jamaika-Sondierungen in SH: Günther ignoriert Wählerwillen

Jamaika-Sondierungen in SH: Günther ignoriert Wählerwillen

SHZ
Kiel
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CDU-Chef Daniel Günther möchte eine Neuauflage der Jamaika-Koalition. Foto: Axel Heimken/shz.de

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Eine stabile Regierung sieht anders aus als Jamaika II – das zeigt sich schon bevor es sie überhaupt gibt, meint Kay Müller.

Er will es durchziehen. CDU-Chef Daniel Günther möchte eine Neuauflage der Jamaika-Koalition – und ignoriert damit den Willen der Wähler. Denn die haben zwar CDU und Grüne gestärkt, die FDP aber abgestraft.

Hinzu kommt, dass das Regieren mit einer komfortablen Mehrheit nicht leichter, sondern schwerer wird. Denn kleine Mehrheiten disziplinieren die Parlamentarierer, wie die Küstenkoalition gezeigt hat. Wenn aber nicht jede Stimme gebraucht wird, neigen profilneurotische Überzeugungs-Abgeordnete zu Alleingängen – und die sind für einen Ministerpräsidenten nur schwer zu kontrollieren und zu moderieren.

Frust bei eigenen Leuten

Und dass FDP und Grüne sich nicht mehr so grün sind, konnte man ja schon in den ersten Sondierungen erkennen.

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Das macht es schwerer für Günther, ein starkes CDU-Profil zu schärfen, wie er es angesichts des Wahlsieges angekündigt hat – und das wird zu Frust bei den eigenen Leuten führen. Eine stabile Regierung sieht jedenfalls anders aus als Jamaika II – das zeigt sich schon bevor es sie überhaupt gibt.

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Und wenn am Ende doch noch einer der kleinen die Nerven verlieren sollte, hat zumindest Günther Jamaika nicht beendet.

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