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Marschbahn-Gleisarbeiten: Das müssen Sylt-Reisende jetzt wissen

Marschbahn-Gleisarbeiten: Das müssen Sylt-Reisende jetzt wissen

Gleisarbeiten: Das müssen Sylt-Reisende jetzt wissen

Nils Leifeld
Sylt
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Ein Zug der Marschbahn steht im Bahnhof Keitum.  Foto: www.imago-images.de

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Die Bahn erneuert die Gleise auf der Zugstrecke zwischen Hamburg-Altona und Westerland auf Sylt. Zwischen Montag, 21., und Freitag, 25. November ist der Abschnitt zwischen Niebüll und Westerland betroffen. Autozüge nach Sylt fahren zwischen Mont...

Viel ist in den vergangenen Jahren gemeckert worden über den Zustand der Marschbahnstrecke zwischen Hamburg-Altona und Westerland auf Sylt. Um die Zugverbindung zu modernisieren, investiert die Bahn seit Sommer 2018 viel Geld in neue Gleisanlagen. Rund 140 Millionen Euro lässt sich die Bahn das Ganze kosten. Erneuert werden Gleise auf dem gesamten Streckenabschnitt zwischen Elmshorn und Westerland – allerdings nicht alle auf einmal. Zwischen dem 21. und 25. November müssen sich sowohl Bahnreisende wie Autofahrer zwischen Niebüll und Sylt auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Was Sylt-Reisende jetzt wissen müssen:

Für Reisende, die mit dem Personenzug nach Sylt wollen:

Zwischen Montag, 21. November, um 0.30 Uhr, und Samstag, 26. November, 1.15 Uhr, sind die Strecken Niebüll-Klanxbüll sowie Keitum-Westerland für den Zugverkehr in beide Richtungen gesperrt. Busse bringen die Reisenden von Niebüll nach Klanxbüll und von Keitum nach Westerland. Zwischen Klanxbüll und Keitum fahren regulär die Personenzüge.

Über die geänderten Fahrpläne informiert die Bahn ausführlich durch Aushänge, im Internet unter www.bauinfos.deutschebahn.com/norden, über die Service-Nummer der Bahn 030 2970, die App „DB Navigator“ oder „DB Bauarbeiten“ und über das kostenlose Bahntelefon 0800 599 66 5.

Für Sylt-Pendler, die zur Arbeit auf die Insel müssen:

Während der Streckensperrung zwischen Montag, 21. November, 0.30 Uhr, und Samstag, 26. November, 1.15 Uhr, stellt die DB Netz den Pendlern kostenfreie Parkplätze auf dem Sylt-Parkplatz am Spangweg 22c in Klanxbüll zur Verfügung. Das schreibt Frank Schmidt, einer der Admins der Gruppe NOB Pendler Husum-Westerland auf Facebook. Da die kostenfreien Parkplätze begrenzt sind, wird um rechtzeitige Anmeldung per Mail an syltpendler@gmx.de gebeten. Dabei müssen Namen, Arbeitgeber, Kennzeichen und Personenanzahl genannt werden.

Für Reisende, die mit dem Auto nach Sylt wollen:

Alle Autozüge von und nach Sylt im Zeitraum zwischen Montagabend, 21. November und Donnerstagabend, 24. November, fallen aus. Das gilt sowohl für den Sylt Shuttle der Deutschen Bahn als auch für den Blauen Autozug der RDC. Der letzte Sylt Shuttle der DB am Montagabend fährt um 18.35 Uhr von Niebüll und um 18.30 Uhr von Westerland. Der letzte Autozug von RDC fährt am Montagabend um 17.35 Uhr von Niebüll und um 18 Uhr von Westerland.

Am Freitag, 25. November, fahren beide Autozüge wieder regulär. Der erste Sylt Shuttle der DB am Freitagmorgen fährt um 5.05 Uhr von Niebüll und um 5.30 Uhr von Westerland. Der erste Autozug von RDC fährt am Freitagmorgen um 4.30 Uhr von Niebüll und um 6 Uhr von Westerland. Hier sind die kompletten Fahrpläne des Sylt Shuttle und von RDC.

Im Zeitraum, in dem keine Autozüge fahren, müssen Autoreisende nach Sylt kreativ werden. Reisende parken dann entweder ihre Autos auf den großen Sylt-Parkplätzen in Niebüll oder Klanxbüll und fahren anschließend mit dem Personenzug auf die Insel oder weichen auf die Syltfähre in Röm aus. Diese fährt in der Woche von Montag, 21. November, bis Freitag, 25. November nach einem Sonderfahrplan stündlich zwischen den Häfen Havneby auf Röm und List auf Sylt hin und her. Die früheste Fähre legt um 5.15 Uhr ab, die späteste um 20.15 beziehungsweise 21 Uhr.

Syltfähre bietet stündliche Abfahrten und Sonderfahrplan an

Vor der großen Streckensperrung in der kommenden Woche hat shz.de mit Tim Kunstmann, Geschäftsführer der Syltfähre, gesprochen. „Wir sind mit beiden Fähren im Einsatz, fahren nach einem Sonderfahrplan und bieten stündliche Überfahrten zwischen 5.15 und 20.15 Uhr beziehungsweise 21 Uhr an. Wir haben noch genügend freie Plätze, empfehlen aber dennoch, rechtzeitig einen Stellplatz zu reservieren, um auf Nummer sicher zu gehen.“

Währenddessen teilt die Bahn mit: „Um die Auswirkungen für Reisende so gering wie möglich zu halten, bündelt die DB wo immer möglich die Arbeiten und vermeidet weitestgehend in Ferienzeiten zu bauen, insbesondere auf dem Abschnitt Niebüll–Westerland“.

Zudem werde der Zugverkehr auf den zweigleisigen Abschnitten grundsätzlich auf einem Gleis aufrechterhalten, und in den eingleisigen Streckenabschnitten werde grundsätzlich nachts gearbeitet. Wenn dies nicht möglich sei, würden die Baumaßnahmen außerhalb der Ferienzeit durchgeführt. 

Streckenarbeiten zwischen Husum und Bredstedt

Aktuell und noch bis Mittwoch, 23. November, müssen sich Reisende und Autofahrer zwischen Husum und Hattstedt auf Einschränkungen beim Zugverkehr einstellen. Während die Schienen zwischen Husum und Struckum erneuert werden, müssen mehrere Bahnübergänge zeitweise gesperrt werden.

Folgende Bahnübergänge sind während der Bauarbeiten gesperrt:

Bahnübergang 108, Hattstedt Süd (Hattstedter Chaussee) am Sonnabend, 19. November, von 2 bis 14 Uhr, am Sonntag, 20. November, von 14.30 bis 20.30 Uhr und von Mittwoch, 23. November, von 7 Uhr bis Donnerstag, 24. November, 19 Uhr.

Der Bahnübergang 110, Hattstedt Mitte (Birkenweg) von Sonnabend, 19. November, von 14 Uhr, bis Sonntag, 20 November, 4 Uhr sowie von Sonntag, 20. November, 20.30 Uhr, bis Dienstag, 22. November, 19 Uhr.

Nach den Gleisen sind die Stellwerke an der Reihe

Und auch nach Abschluss der Streckenarbeiten in diesem Jahr kehrt bei der Marschbahn keine Ruhe ein. Nach der Gleiserneuerung auf der Marschbahnstrecke soll es an die Stellwerke gehen: In Westerland (Sylt), Niebüll und Tönning will die DB die alten Stellwerke durch Elektronische Stellwerkstechnik (ESTW-Technik) ersetzen. Dadurch kann später einmal der gesamte Zugverkehr entlang der nördlichen Westküste aus dem zentralen ESTW in Husum gesteuert und überwacht werden. Den Anfang macht das ESTW Westerland. Dort sollen die Arbeiten zum Jahresende 2022 starten, die Inbetriebnahme soll aber erst Ende 2023 erfolgen.

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