Illegal auf dem Flughafen

Mysteriöser Geisterflieger landet nachts auf Sylt – und verschwindet wieder

Mysteriöser Geisterflieger landet nachts auf Sylt – und verschwindet wieder

Mysteriöser Geisterflieger landet nachts auf Sylt

SHZ
Tinnum
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In der Regel starten und landen Maschinen auf Sylt in der Sommersaison zwischen 7 und 21 Uhr. Foto: Lea Pischel/shz.de

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Ein Flugzeug ist in der Nacht zum Mittwoch unangemeldet auf dem Inselflughafen gelandet und anschließend wieder verschwunden. Inkognito – denn der Tower war nicht mehr besetzt. Experten suchen jetzt nach dem Piloten.

Ein mysteriöser Geisterflieger beschäftigt den Flughafen auf Sylt: Ohne auf dem Radar sichtbar zu sein, ist in der Nacht zum Mittwoch ein Flugzeug auf dem Sylter Flughafen gelandet. Der Tower war da bereits geschlossen und die Maschine nicht angemeldet, sagt Flughafen-Geschäftsführer Peter Douven am Freitag. Auch bei der Flugverkehrskontrolle taucht die Maschine demnach nicht auf, da der sogenannte Transponder abgeschaltet war. Das Funk-Kommunikationsgerät nimmt eingehende Signale auf und beantwortet sie automatisch – unter anderem damit das Flugzeug identifiziert werden kann.

Auch das Kennzeichen des Fliegers ist laut Flughafen nicht bekannt. „Das ist rechtswidrig und kann dazu führen, dass der Pilot seine Fluglizenz verliert“, sagt Douven. Für den Flughafen gelten Auflagen, die einem Nachtflugverbot gleichkommen. In der Regel starten und landen Maschinen auf Sylt in der Sommersaison zwischen 7 und 21 Uhr.

Zeugen hatten die Fluggeräusche in der Nacht gehört – erst dadurch erfuhr auch der Flughafen von dem nächtlichen Vorfall. „Ich bin um 23.30 Uhr vom Fluglärm aufgewacht und habe mich gewundert, was da los ist“, sagt eine Sylterin, die nahe des Flughafens in Tinnum wohnt. Angesichts des seltsamen Fliegers zeigte sich eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS) schockiert: „Das klingt wie aus einem Krimi“, sagte sie am Freitag.


Warum der Geisterflieger den Sylter Flughafen anflog, ist genauso wie seine Identität völlig unklar: Sowohl der Flughafen-Chef als auch die informierte Luftfahrtbehörde tappen bislang im Dunkeln. „Das ist sehr, sehr merkwürdig“, sagt Douven. Dass der unbekannte Flieger gefasst wird, hält er für unwahrscheinlich. Untersuchungen des hohen Zauns, der den Flughafen sowie Start-und Landebahnen umschließt, hätten gezeigt, dass jemand versucht habe, das Gelände zu Fuß zu verlassen. Als das nicht gelang, muss der Geisterflieger wieder abgeflogen sein, vermutet Douven.

Weiterlesen: Peter Douven zieht Bilanz: Sylter Flughafen ist „mit einer kräftigen Schramme davongekommen“


Einen vergleichbaren Fall habe es auf Sylt bisher nicht gegeben, sagt der Flughafenchef. „Anflugversuche kamen vor, aber dass jemand nachts und unangemeldet gelandet ist, das gab es bisher nicht.“

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