Junge Kappelner in der Politik

Nach geplatzter Jugendbeirats-Wahl: So soll es weitergehen

Nach geplatzter Jugendbeirats-Wahl: So soll es weitergehen

Geplatzte Jugendbeirats-Wahl: So soll es weitergehen

SHZ
Kappeln
Zuletzt aktualisiert um:
Arbeitstreffen im Jugendzentrum: Joachim Stoll (li.), Klaus Westhölter (2.v.li.) und Thomas Johannsen (5.v.li.) suchen das Gespräch mit den Mitgliedern des Jugendbeirats um Schriftführerin Josephine Hübner (4.v.r.). Foto: Rebecca Nordmann / SHZ

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Weil es zu wenig Kandidaten gab, können die Wahlen zum Kinder- und Jugendbeirat im November nicht stattfinden. Jetzt haben Verwaltung und Politik mit den Jugendlichen vereinbart, wie es nun doch noch besser klappen soll.

Dass sich Kappeln in diesem Jahr nicht an den landesweiten Wahlen zum Jugendbeirat beteiligen wird, steht bereits fest. Es hatten sich bis zum Fristablauf nur zwei Kandidaten gemeldet – zu wenige, um eine Wahl abhalten zu können. Gleichzeitig hatte der aktuelle Kinder- und Jugendbeirat (KJB) eine gewisse Orientierungslosigkeit offenbart, verbunden mit dem Gefühl, ohne Hilfestellung nicht genau zu wissen, was wie und an welcher Stelle bewirkt werden kann. Trotzdem: „Wir haben das Bedürfnis, zu überlegen, wie man die Wahl abhalten kann“ – das sagte KJB-Vorstandsmitglied Josephine Hübner. Bald-Bürgermeister Joachim Stoll sprang auf den Zug auf und stellte diese Überlegungen nun gemeinsam mit den Jugendlichen an.


Treffen im Jugendzentrum

Ende 2019 war der aktuelle KJB gewählt worden, seine Tätigkeit wurde durch die Pandemie spürbar gestört – jedoch nicht nur durch die Pandemie. Es haperte in den vergangenen zwei Jahren auch daran, das hatte der KJB zuletzt deutlich gemacht, dass den Mitgliedern nicht klar war, wer etwa im Rathaus und in der Politik ihr erster Ansprechpartner ist. Eben deshalb sagte Josephine Hübner beim jüngsten Treffen im Jugendzentrum in Ellenberg: „Es geht uns auch darum, die Präsenz des Kinder- und Jugendbeirats zu erhöhen und Ungereimtheiten auszuräumen, um ein besseres Zusammenspiel zu ermöglichen.“


Eventuell zwei Kandidaten zur Wiederwahl

Die Worte der 19-Jährigen hörten neben Joachim Stoll auch der Vorsitzende des Sozialausschusses, Klaus Westhölter (LWG), und Verwaltungsmitarbeiter Thomas Johannsen, in dessen Zuständigkeit der KJB im Rathaus angesiedelt ist. Zu neunt war der KJB vor zwei Jahren gestartet, derzeit sind nach Josephine Hübners Worten noch fünf Mitglieder aktiv dabei. „Und es gibt vielleicht zwei, die sich wiederwählen lassen würden“, sagte sie.

Einen Übergang auf ein neues Gremium ohne einen kompletten personellen Wechsel zu vollziehen, begrüßte Joachim Stoll. „Das gewährt Kontinuität“, sagte der designierte Bürgermeister. Zudem sehe er durchaus Möglichkeiten für die KJB, sich in die politische Arbeit einzubringen. „Wenn es beispielsweise um so etwas wie die Spielplatzgestaltung geht, ist es mehr als wünschenswert, vom KJB dazu etwas zu hören“, so Stoll.

Neuer Wahltermin im Frühjahr

Thomas Johannsen hatte derweil schon im Vorfeld davon gesprochen, nach einem Plan B zu suchen, nachdem festgestanden hatte, dass die für November angepeilte KJB-Wahl ausfallen würde. Daran erinnerte er jetzt, indem er sagte, dass man einen neuen Wahltermin im Frühjahr anstrebe, außerdem eine Satzungsänderung, die es dem KJB erlaube, auch schon mit fünf Mitgliedern arbeiten zu können.

Weiterlesen: Nicht genug Kandidaten: Wahl zum Kappelner Jugendbeirat fällt aus

Kontakt zum Jugendbeirat in Süderbrarup

Und nachdem die Wahl 2019 von der Verwaltung vorbereitet worden war, ermunterte Johannsen den KJB nun erneut, für die aktuelle Wahl selbst in den Schulen zu werben und dafür beispielsweise den Kontakt zum Jugendbeirat in Süderbrarup zu suchen, der dabei bereits mehr Erfahrung aufweisen könne. Johannsen: „Wenn irgendwann der Punkt kommt, an dem wir unterstützen können, machen wir das. Aber irgendwann muss das alleine laufen.“

Inhaltliche Impulse nötig

Ihm sei aber auch bewusst, dass die Jugendlichen inhaltliche Impulse benötigen, um zu wissen, was sie alles anstoßen könnten. Neben der Spielplatzgestaltung nannte Johannsen als weiteres Beispiel den Sportstättenentwicklungsplan – ein Begriff, der zwar ziemlich nach Behördensprache klingt, aber: „Er lebt von den Ideen der Jugend.“


Klarer Ansprechpartner im Rathaus

Joachim Stoll griff die Rede auf, indem er sagte: „Das Andocken an die Inhalte der Politik ist das eine, freie Ideen sind das andere.“ Er bekräftigte die KJB-Mitglieder darin, mit einer Kernbotschaft in die Wahlwerbung zu gehen, sich zu vergegenwärtigen, welche Möglichkeiten das Gremium habe und was es bewegen könne. Und er sagte: „Ich möchte für euch einen klaren Ansprechpartner im Rathaus.“ Dass dies nicht notwendigerweise Thomas Johannsen bleibt, wurde zwar nicht konkretisiert. Johannsen ließ aber durchblicken, dass man offenbar im Rathaus damit befasst ist, sich dazu etwas zu überlegen. Derzeit aber stehe er dem KJB „für alles Weitere“ zur Verfügung.

Auch interessant: Der Jugendbeirat will bekannter werden

Plakate und Flyer aktualisieren

Für aktualisierte Wahlplakate und Flyer will nun die Verwaltung sorgen, und Stoll forderte die Jugendlichen auf, sich bei weiterem Informationsbedarf zu melden. Mit Blick auf ihre möglichen Nachfolger betonte KJB-Mitglied Annika Scheel, diesen „einen besseren Start als bei uns“ zu wünschen, auch mit weniger Schwergängigkeit durch Corona. Und Klaus Westhölter erklärte: „Wir wollen es besser machen.“

Mehr lesen