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Nach Zerstörung: Das Mahnmal für die Sinti und Roma in Flensburg steht wieder

Nach Zerstörung: Das Mahnmal für die Sinti und Roma in Flensburg steht wieder

Nach Zerstörung: Mahnmal für Sinti und Roma steht wieder

Ove Jensen/shz.de
Flensburg/Flensborg
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Matthäus Weiß, der Landesvorsitzende des Verbands Deutscher Sinti und Roma, und Kelly Laubinger, die Geschäftsführerin der Sinti-Union Schleswig-Holstein, enthüllten die wieder errichtete Stele vor der Waldorfschule in Flensburg. Foto: Benjamin Nolte/shz.de

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Rund 50 Sinti und Sintezze sowie Roma und Romnja lebten während der NS-Zeit auf engstem Raum in Baracken am Stadtrand. Die meisten wurden im Krieg nach Polen deportiert. Das erst vor einem Jahr eingeweihte Mahnmal war im Mai geschändet worden.

Am südlichen Stadtrand von Flensburg, an der Ecke von Valentinerallee und Steinfelder Weg, wo heute die Waldorfschule steht, standen während der Nazizeit schlichte Baracken, auf denen Dutzende Angehörige der Sinti und Roma auf engstem Raum lebten. Es gab weder Strom noch Wasser. Als Toiletten dienten zwei Eimer für insgesamt bis zu 50 Personen.

Hierhin waren sie ab 1935 aus ihren Wohnungen im Flensburger Stadtgebiet zwangsweise umgesiedelt worden. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Sinti und Sintezze sowie Roma und Romnja dann nach Polen deportiert. Die Hälfte von ihnen kam dort ums Leben.

Die Baracken an der Valentinerallee sind längst abgerissen. Es sind nicht einmal mehr Fotos von ihnen bekannt.

Über Jahrzehnte erinnerte nichts an dieses dunkle Kapitel Flensburger Stadtgeschichte. Bis vor einem Jahr Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule auf dem Grundstück ein Mahnmal errichteten, vor der Sporthalle und geschützt von einer Hecke.

Gedenkstätte im Mai 2024 zerstört

Das Entsetzen war groß, nachdem Unbekannte dieses Mahnmal in diesem Mai zerstört hatten. Die mehr als 100 Kilogramm schwere Stele wurde aus der Verankerung gerissen und hinter der Sporthalle abgelegt.

Jetzt ist das Mahnmal wieder hergerichtet. Am Mittwochabend wurde es zum zweiten Mal feierlich eingeweiht. Dabei wurden die Namen der Opfer verlesen.

„Für die Nach­fah­ren der Holocaust-Überlebenden ist es wichtig, dass das Mahnmal wieder aufgestellt wurde“, sagte Kelly Laubinger, die Geschäftsführerin der Sinti-Union Schleswig-Holstein. Sie hatte bereits kurze Zeit nach der Zerstörung des Mahnmals eine Gedenkveranstaltung mit 130 Teilnehmern organisiert, gemeinsam mit der jesidischen Aktivistin Sahar Alias. Laubinger: „Für uns war es ein überwältigendes Gefühl zu spüren, dass wir mit unserem Schmerz nicht allein sind und durch die gegenseitige Unterstützung bestärkt werden.“

Simone Lange ist Schirmherrin

Neben weiteren Vertretern der Sinti und Roma wie Matthäus Weiß, dem Landesvorsitzenden des Verbands Deutscher Sinti und Roma, sprachen auch der stellvertretende Stadtpräsident Pelle Hansen und die frühere Oberbürgermeisterin Simone Lange. Die Vorbereitungen zur Schaffung des Mahnmals hatten bereits zu ihrer Amtszeit begonnen, später übernahm sie die Schirmherrschaft.

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