Nordfriesland

Protestcamp auf Sylt: Punks packen zusammen, Polizei wartet ab

Protestcamp auf Sylt: Punks packen zusammen, Polizei wartet ab

Sylt: Punks packen zusammen, Polizei wartet ab

Nils Leifeld/shz.de
Westerland
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Foto: Leifeld/shz.de

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Etwa 50 Polizisten sind angerückt und beobachten gemeinsam mit Bürgermeister Nikolas Häckel die Szenerie. Es wurde ein Platzverweis für den Rathauspark ausgesprochen. Wie es jetzt scheint, wird die Aktion friedlich über die Bühne gehen.

Bürgermeister Nikolas Häckel ist mit der Polizei vor Ort. Er hat die Punks per Megaphon aufgefordert, das Protestcamp zu verlassen. Die Punks zeigen sich derzeit uneinsichtig, beschimpfen Bürgermeister und Polizei. Sie packen aber langsam ihre Sachen zusammen. Häckel sagte vor Ort gegenüber shz.de: „Wir beobachten, ob die Protestierenden der Aufforderung folgen und den Platz wirklich räumen.“ Wenn die Punks dem nicht Folge leisten, wird die Polizei das Gelände zwangsräumen. Die dort anwesenden Punks würden dann in Gewahrsam kommen. Ein Platzverweis wurde für das Areal Bahnweg Wilhelminenstraße inklusive Wilhelminen-Brunnen, Maybachstraße ausgesprochen. Derzeit ist die Lage aber friedlich, die Polizisten haben ihre Helme abgenommen. Derzeit geht niemand davon aus, dass es zu einer Eskalation kommt.

Punk-Sprecher Jörg Otto hatte am frühen Morgen versucht, mit Häckel zu verhandeln und auf „Deeskalation“ hinzuwirken. Der Bürgermeister sagt darauf hin, dass die Punks mehrfach freundlich aufgefordert worden seien zu gehen. Die Polizei geht davon aus, dass die Aktion noch etwa zwei Stunden andauern wird.

Räumung des Camps am frühen Mittwochmorgen

Dass die Räumung stattfinden wird, war bereits am Dienstag klar. Der für den Folgetag abgesagte Wochenmarkt machte auch den letzten Skeptikern klar: Am Mittwoch soll was passieren. Nur die Uhrzeit der Räumung blieb bis zuletzt ein gut gehütetes Geheimnis.

Das Protestcamp der Punks auf Sylt war nur bis Ende August genehmigt, seit 1. September ist es illegal. Sowohl der Kreis Nordfriesland als auch das Verwaltungs- und Oberverwaltungsgericht schoben einer Verlängerung des Camps im Stadtpark den Riegel vor. Am Montag stand fest: Das Camp kann geräumt werden.

Bürgermeister Häckel hatte am Dienstag klargestellt, dass die Räumung nun Sache der Landespolizei sei. Und diese hat nun gehandelt. Seit Mittwoch ist das Protestcamp Geschichte. Ob das auch das Ende der Punks auf Sylt ist, bleibt abzuwarten, gilt aber als unwahrscheinlich. Ein für Keitum geplantes Camp hat der Kreis Nordfriesland allerdings nicht genehmigt.

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