Wetter in Schleswig-Holstein

Sturmböen am Wochenende – Kältephänomen „Major Warming“ möglich

Sturmböen am Wochenende

Sturmböen am Wochenende

Jonas Bargmann/shz.de
Schleswig-Holstein
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Wenn das „Major Warming“-Phänomen eintritt, können sich Schleswig-Holsteiner nochmal auf Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts einstellen. Foto: www.imago-images.de/shz.de

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Das hat nichts mehr mit einer frischen Brise zu tun, worauf sich Schleswig-Holsteiner an diesem Wochenende einstellen müssen. Und im März tritt ein bekanntes Wetterphänomen ein.

Schleswig-Holsteiner müssen sich am Wochenende auf viel Wind einstellen. Verantwortlich dafür ist ein Sturmtief, das derzeit über Skandinavien zieht. „Wir befinden uns im Einflussbereich“, sagt Claudia Kahl, Diplom-Meteorologin bei der Wetterwelt in Kiel.

Am Samstag ist im Binnenland mit stürmischen Böen (Geschwindigkeiten zwischen 70 und 80 Kilometern pro Stunde) zu rechnen, teilweise sogar mit Sturmböen (Geschwindigkeiten zwischen 80 und 90 Kilometern pro Stunde). Definitiv von den Sturmböen betroffen sein werden aber die nordfriesischen Küsten „Das Tief zieht dann weiter ostwärts, der Wind wird zum Abend deutlich nachlassen“, so Kahl. Lediglich die Insel Fehmarn soll in der zweiten Nachthälfte von Sturmböen heimgesucht werden.

Laut Kahl werden am Wochenende Höchsttemperaturen von acht Grad Celsius erreicht.

„Major Warming“ – Können schon jetzt Prognosen gestellt werden?

Deutlich kälter könnte es dagegen beim „Major Warming“ im März werden. Bei diesem Phänomen könnte es einen „kräftigen Kälteeinbruch“ geben, so Kahl. „Der Polarwirbel ist sehr weit verschoben, die Stratosphäre erwärmt sich über dem Nordpol.“ Verbunden ist diese plötzliche Erwärmung mit einer Umkehr der West- in Ostwinde und damit einem Zusammenbruch des Polarwirbels. Anschließend erfolgt eine genauso abrupte Abkühlung.

Die Folge einer plötzlichen Stratosphärenerwärmung, wie es beim „Major Warming“ der Fall wäre, ist beispielsweise eine Abschwächung des Druckunterschieds zwischen dem Islandtief und dem Azorenhoch. Der Druckunterschied bestimmt die vorherrschende Windrichtung für Mitteleuropa – und damit, ob der Winter in Europa kalt oder mild ausfällt.

Derzeit könne man aber noch nicht sagen, ob das „Major Warming“-Phänomen in diesem Jahr tatsächlich eintritt. Zwar seien die Wahrscheinlichkeiten derzeit noch gering, es sei aber noch zu früh, eine Prognose zu stellen. Kahl: „Allerdings ist „Major Warming“ nichts Spektakuläres, sondern tritt immer wieder auf.“

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