Mit dem Wünschewagen nach Sylt

Uwe Schaaf (79) besucht ein letztes Mal sein Lieblingsrestaurant in Westerland

Uwe Schaaf besucht ein letztes Mal sein Lieblingsrestaurant

Uwe Schaaf besucht ein letztes Mal sein Lieblingsrestaurant

SHZ
Westerland
Zuletzt aktualisiert um:
Gemeinsam am Sehnsuchtsort Sylt (von links): Kathrin Buresch vom ASB, Uwe Schaaf im Rollstuhl, Seenot-Inhaberin Tanja Block und Said Mohammadi vom ASB. Foto: ASB Hamburg/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Es war sein sehnlichster Wunsch: noch einmal nach Sylt, noch einmal nach Westerland. Das wurde dem sterbenskranken Uwe Schaaf nun erfüllt.

Uwe Schaaf (79) ist sterbenskrank. Er hat Krebs im Endstadium und lebt im Hospiz Leuchtfeuer in Hamburg. Sein größter Wunsch wurde ihm nun noch einmal erfüllt: noch einmal nach Sylt, noch einmal ins Restaurant Seenot nach Westerland. Zu verdanken hat der Senior das dem Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Hamburg.

Letzter Wunsch Sylt

Weiterlesen: Letzter Wunsch Sylt: Schwerkranke Hannelore Dürnberger (85) besucht Gosch

Der Wünschewagen, der sich ausschließlich über Spenden finanziert, erfüllt schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase Herzenswünsche und bringt sie gut umsorgt noch einmal an ihren Lieblingsort. So auch im Falle von Uwe Schaaf. Dieser stand shz.de bislang persönlich leider noch nicht für ein Gespräch zur Verfügung.

Vergangenen Sonnabend war es so weit und Uwe Schaaf trat die so sehnlichst gewünschte Reise gen Norden an. Der 79-Jährige hat Jahre lang seinen Urlaub auf Sylt verbracht und deshalb eine besondere Beziehung zur Insel. Früh morgens ging es in Hamburg los. Über Havneby in Römö ging es mit der Fähre zunächst nach List und von dort weiter nach Westerland ins Restaurant Seenot. Begleitet wurde Schaaf von den beiden ASB-Wunscherfüllern Kathrin Buresch und Said Mohammadi.

Ein letztes Mal in die Seenot

Im Restaurant ließ es sich der Spezialgast gut gehen. Bei leckerem Pannfisch und einem frisch gezapften Bier vom Fass kam er mit der Gastgeberin des Restaurants, Tanja Block, die eine gute Freundin von ihm ist, ins Gespräch. „Er hatte teilweise ein richtiges Strahlen im Gesicht und war mit sich im Reinen, er wirkte sehr zufrieden“, sagt Kathrin Buresch gegenüber shz.de. Anschließend ging es noch mal raus an den Strand, wo sich die Hamburger Reisegruppe schön den Wind um die Nase wehen ließ. Bezahlen musste Schaaf in der Seenot nicht. „Das ging großzügigerweise alles aufs Haus, vielen Dank an dieser Stelle noch mal ans Team der Seenot“, so Buresch weiter.


Am späten Nachmittag ging es über List und Römö zurück nach Hamburg. Dort kehrte man dann erst am späteren Abend wieder zurück. Für alle Beteiligten war der Ausflug ein voller Erfolg. „Herr Schaaf hat uns am Abend dann noch mal gesagt, wie wichtig es für ihn war, diese Reise noch mal angetreten zu haben. So etwas hört man gerne und ich freue mich sehr, dass wir ihm den Wunsch noch erfüllen konnten“, sagt Buresch. Auf Facebook schreibt der Wünschewagen des ASB Hamburg: „Am Ende eines langen Tages konnten wir Udo sichtlich geschafft aber, überglücklich im Hospiz verabschieden.“ Die Fahrt am Sonnabend war bereits die achte Wunschfahrt nach Sylt in diesem Jahr, eine weitere Fahrt ist bereits in Planung.

Mehr lesen

EU

EU überarbeitet Schengener Grenzkodex: Enttäuschung im Grenzland

Apenrade/Aabenraa Künftig soll bei der Einführung von Kontrollen an den Binnengrenzen unter anderem die Verhältnismäßigkeit geprüft werden, doch dafür dürfen Grenzkontrollen in Zukunft von den Staaten im Schengenraum noch länger aufrechterhalten werden. Die Parteisekretärin der Schleswigschen Partei, Ruth Candussi, und die Grenzlandpolitiker Rasmus Andresen und Stefan Seidler sind deshalb enttäuscht von dem Beschluss.