Rüstung

Zahlreiche Aufträge für die Ukraine: FFG kämpft mit Personalmangel

Zahlreiche Aufträge für die Ukraine: FFG kämpft mit Personalmangel

Aufträge für die Ukraine: FFG kämpft mit Personalmangel

Annika Kühl/shz.de
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen informierte sich bei Thorsten Peter, Vertriebsleiter Wehrtechnik bei der FFG, über die aktuellen Herausforderungen. Foto: Lars Salomonsen/SHZ

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Auftragsbücher bei der Flensburger Fahrzeugbau-Gesellschaft sind voll, doch der Personalmangel bereitet den Verantwortlichen Sorgen.

Es ist laut in der Halle der Flensburger Fahrzeugbau-Gesellschaft, überall wird auf Hochtouren gearbeitet. Mittendrin die neueste Errungenschaft: Ein vollautomatischer Schweiß-Roboter, der an dem Aluminium-Gehäuse eines sogenannten Gefechtsunterstützungsfahrzeuges arbeitet.

Das Fahrzeug kann später für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, beispielsweise für den Materialtransport. In diesem Fall ist es eines von 50 Fahrzeugen, die die FFG derzeit für Norwegen anfertigt.

„Es ist beeindruckend, mit was für einer Technologie man unterwegs ist. Hier ist jede Menge Innovation vorhanden“, sagte Claus Ruhe Madsen bei seinem Besuch bei der FFG am Montag. Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister betonte auch seine Forderungen in Richtung Bundesregierung: „Wir haben die Erwartungshaltung, dass das Sondervermögen auch Aufträge auslöst“, so Madsen.

Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine verkündet, 100 Milliarden Euro in die Ausstattung der Bundeswehr zu investieren.

Volle Auftragsbücher, aber zu wenig Personal

Derzeit hat die FFG alle Hände voll zu tun, die Auftragsbücher sind nicht zuletzt seit Ausbruch des Krieges voll. Erst am Freitag war bekannt geworden, dass die Bundesregierung 66 Truppentransporter in Flensburg bestellt hat. Sie sollen in der Ukraine im Infanterietransport eingesetzt werden. Darüber hinaus bereitet die FFG derzeit auch rund 100 Leopard-1-Kampfpanzer für die Ukraine auf.

Doch für Kopfzerbrechen sorgt aktuell der Fachkräftemangel:

Es fehle an einer „leicht dreistelligen“ Zahl von Mitarbeitern. „Die Ukraine hat zurzeit Top-Priorität, was aber nicht heißt, dass wir andere Kunden vernachlässigen“, so Vertriebsleiter Thorsten Peter. Mit der Ukraine sei man in enger Abstimmung darüber, was zuerst fertiggestellt werden soll.

Bei genauen Details zu den Aufträgen für die Ukraine hält sich die FFG weiterhin bedeckt. So ist beispielsweise nicht bekannt, wann die Fahrzeuge ausgeliefert werden sollen und um welche Auftragssummen es sich handelt. „Wir kommentieren das grundsätzlich nicht“, so Peter.

Mehr lesen