Volkskrankheit Bluthochdruck

Stiller Killer: Wenn der Blutdruck steigt

Stiller Killer: Wenn der Blutdruck steigt

Stiller Killer: Wenn der Blutdruck steigt

Karen Bartel/shz.de
Flensburg
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Foto: dpa

Hoher Blutdruck schädigt ohne direkt bemerkbare Schmerzen Herz und Gefäße. Immer mehr Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Ursachen, Folgen und Behandlung im Überblick.

Schmerzen in der Brust, Herzrhythmusstörungen, Nervosität, Schwindel, Kopfschmerzen: All das können Symptome für Bluthochdruck sein. Der medizinische Fachausdruck dafür ist Hypertonie, Ärzte nennen ihn aber auf Grund der fehlenden Schmerzen, jedoch lebensbedrohlicher Folgen auch den stillen Killer. Oft wissen Betroffene nichts von ihrer Erkrankung. Bluthochdruck ist nicht nur in Deutschland eine Volkskrankheit, sondern auch eine der häufigsten Erkrankungen weltweit.

Durch den erhöhten Druck in den Gefäßen wird auf Dauer das Herz und andere lebenswichtige Organe überlastet. Bleibt der Bluthochdruck unerkannt und unbehandelt, kann er schwerwiegende Folgen haben, da er ein Risikofaktor für Schlaganfall, Herzinfarkt und viele andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Wird der Blutdruck mit Hilfe von Medikamenten und einer gesunden Lebensweise gesenkt, wird auch das Risiko verringert.

Blutdruckmessung und ihre Grenzwerte

Zwei Werte bestimmen bei der Blutdruckmessung, ob tatsächlich ein erhöhter Blutdruck vorliegt: der systolische und der diastolische Wert. Der erste entsteht, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht, um das Blut in den Körper zu pumpen, der zweite, wenn das Herz erschlafft und sich erneut mit Blut füllt. Die beiden Werte werden in dieser Reihenfolge angegeben und in Millimeter Quecksilbersäule gemessen (mmHg).

Normal, beziehungsweise hochnormal bis 139/89 mmHg

Optimal unter 120/80 mmHg

Grenzwert bei Selbstmessung135/85 mmHg

Langzeitmessung: Tagesmittelwert unter 135/85 mmHg

Langzeitmessung: 24-Stunden-Mittelwert unter 130/80 mmHg

Von einem Bluthochdruck spricht man laut Deutscher Herzstiftung, wenn bei verschiedenen Messungen an unterschiedlichen Tagen Werte von 140 zu 90 mmHg oder höher auftreten. Dann sollte mit einem Arzt über eine Medikation gesprochen werden.

Richtige Medikamenteneinnahme und gesunde Lebensweise

Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer Krankenkasse, weiß, dass trotz der enormen gesundheitlichen Gefahren viele Betroffene blutdrucksenkende Medikamente oft nicht ordnungsgemäß einnehmen. Sie fürchten sich vor den Nebenwirkungen - unabhängig davon, ob diese auftreten oder nicht. Dazu zählen beispielsweise Schwindel, Benommenheit und zu niedriger Blutdruck. Günther rät: „Wichtig ist es, bisherige Medikamente auf keinen Fall ohne ärztliche Rücksprache abzusetzen oder die Dosis auf eigene Faust zu verringern. In vielen Fällen lassen sich die Werte aber auch zusätzlich auf natürliche Weise senken.

Die Erfolge können dabei so groß sein, dass manche Menschen sogar überhaupt keine Blutdrucksenker mehr benötigen oder die Dosierung senken können. Die beiden wichtigsten Faktoren dabei sind eine Ernährung mit wenig tierischen Fetten und viel Obst und Gemüse sowie regelmäßiger Sport, am besten sanfter Ausdauersport.“

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