Tarifstreit

Bahn unterbreitet Lokführergewerkschaft neues Angebot

Bahn unterbreitet Lokführergewerkschaft neues Angebot

Bahn unterbreitet Lokführergewerkschaft neues Angebot

dpa
Berlin
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DB-Personalvorstand Martin Seiler äußert sich zu den Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer. Foto: Fabian Sommer/dpa

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Die Verhandlungen im Tarifstreit gehen weiter. Die Deutsche Bahn hat der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer einen Vorschlag gemacht. Was beinhaltet dieser?

Im Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Deutsche Bahn ein neues Angebot ins Spiel gebracht, das als Wahlmodell auch eine 35-Stundenwoche für Schichtarbeiter vorsieht. «Wir wollen jetzt über zusätzliche Wahlmodelle für Schichtarbeiter verhandeln», sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler der «Süddeutschen Zeitung». «Die können dann statt 38 nur noch 35 Stunden arbeiten - oder auch 40 Stunden. Jeder wählt aus, wie in einer Cafeteria.»

Wer sich für kürzere Arbeitszeiten entscheidet, müsse dafür Abstriche bei einer tariflich vereinbarten Lohnerhöhung machen. «Das ist heute schon so, wenn sich die Mitarbeitenden für zusätzlichen Urlaub entscheiden», sagte Seiler.

Das neue Angebot liege der GDL bereits vor, teilte die Bahn mit. Der Konzern ist damit erstmals bereit, über eine Kernforderung der GDL zu reden, an der die Verhandlungen zuletzt gescheitert waren. Die Gewerkschaft unter ihrem Chef Claus Weselsky fordert unter anderem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Bereits jetzt gibt es verschiedene Arbeitszeit-Wahlmodelle bei der Deutschen Bahn, bei denen sich Beschäftigte etwa zwischen mehr Urlaub, weniger Arbeitstagen oder höheren Löhnen und Gehältern entscheiden können. Das Angebot der Bahn sieht nun vor, diese Optionen zu erweitern.

Keine Bahnstreiks am Montag oder Dienstag

Wegen der traditionellen Jahrestagung des Deutschen Beamtenbunds (DBB) schließt dessen Bundeschef Ulrich Silberbach Streiks der Lokführergewerkschaft GDL am Montag oder Dienstag aus. «Ich habe mit Claus Weselsky schon vor Weihnachten verabredet, dass während der Tagung in Köln keine Streiks stattfinden werden», sagte Silberbach dem «Kölner Stadtanzeiger». «Die An- und Abreise ist sichergestellt. Was danach passiert, liegt nicht mehr in meiner Hand.» Die GDL ist Mitglied im DBB. Weselsky wird an den beiden Tagen ebenfalls zur Tagung erwartet.

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