Handel

Brexit vermiest Floristen und Weinhändlern den Valentinstag

Brexit vermiest Floristen und Weinhändlern den Valentinstag

Brexit vermiest Floristen und Weinhändlern den Valentinstag

dpa
London
Zuletzt aktualisiert um:
Lastwagen fahren zum Check-in in das Terminal am Hafen von Dover. Foto: Gareth Fuller/PA Wire/dpa

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Neue Kontrollen, verzögerte Lieferzeiten, steigende Kosten: Der Tag der Liebe ist für Floristen und Weinhändler in Großbritannien kein Anlass zur Freude - eine Folge des Brexit.

Kurz vor dem Valentinstag sorgt der Brexit für Probleme bei britischen Floristen und Weinhändlern. Neue Brexit-Kontrollen, die seit Anfang des Jahres bei der Einfuhr von Produkten aus der EU fällig sind, verzögern die Lieferzeiten vieler Produkte, wie britische Medien berichten.

Der Valentinstag gilt nun als erster echter Stresstest, da viele Blumen, Weine und andere typische Geschenke aus der EU eingeführt werden.

Der Weinhändler Daniel Lambert berichtete der Nachrichtenagentur PA von Problemen mit einer größeren Weinlieferung, die eigentlich bereits in dieser Woche ankommen sollte. Die zuständige britische Behörde stelle jedoch nicht rechtzeitig die Informationen bereit. Das mache selbst größere Lieferungen wie für sein Unternehmen schwierig - kleinere Firmen seien aber noch viel stärker betroffen.

Verpackungsmaterialien größtes Problem

Mehrere schottische Floristen können das bestätigen. Für Maureen Glen, die in Lanarkshire in Schottland einen Blumenladen betreibt, sind das größte Problem Verpackungsmaterialien, die nicht rechtzeitig vom Kontinent ankommen. Glen vermutet, dass Lieferungen zunächst wegen fehlender Papiere zurückgeschickt und dann erneut auf den Weg gebracht werden mussten. Andere Blumenhändler berichteten PA zufolge von ähnlichen Erfahrungen. Die Inhaberin eines Geschenkeladens in Edinburgh, Julie Pearson, klagte darüber, dass die Kosten - etwa für Container-Fracht - stark angestiegen seien. Sie setzt aus der Not heraus darauf, Waren aus dem vergangenen Jahr zu verkaufen. Wegen des damals geltenden Corona-Lockdowns sei viel übrig geblieben.

Großbritannien und die EU haben sich in ihrem Brexit-Vertrag zwar auf weitgehend zollfreien Handel geeinigt - trotzdem sorgt der EU-Austritt für erhebliche Hürden bei der Ein- und Ausfuhr von Waren. Neue Kontrollen, die nach und nach eingeführt werden, und zusätzlich notwendige Bürokratie sorgen für Verzögerungen und höhere Kosten.

Mehr lesen