Auto-Zulieferer
Continental verdient wieder besser
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Die Zahlen zum Jahresbeginn sind bei Conti relativ gut, der Chef sieht «erkennbare Fortschritte». Wie die ganze Autobranche muss der Konzern aber vor allem mit einer großen Unbekannten zurechtkommen.
Continental macht sich nach einem verbesserten Ergebnis zum Jahresstart Hoffnung auf eine weitere Entspannung des lange coronagetrübten Geschäfts in den kommenden Monaten. Etwas getrübt wird die Stimmung allerdings von den Lieferengpässen bei Halbleitern, deren Folgen noch nicht ausgestanden sein dürften.
Im ersten Quartal erzielte der Dax-Konzern aus Hannover einen Nettogewinn von 448 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es - kurz bevor sich die Viruskrise von Asien aus weltweit ausbreitete - 292 Millionen Euro gewesen, danach ging es mit dem Ergebnis zunächst steil bergab. Wie Conti am Donnerstag berichtete, legten die Märkte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge nun besonders in China stark zu. In Europa und Nordamerika waren sie dagegen nach wie vor schwächer.
Vorstandschef Nikolai Setzer sieht insgesamt einen «gut gelungenen Start» 2021. Vor allem die Unsicherheiten rund um den Mangel an Halbleiter-Chips seien jedoch weiter zu berücksichtigen: «Die kommenden Monate bleiben sehr herausfordernd. Denn die globale Wirtschaft kommt erst nach und nach auf Touren - dies nicht zuletzt wegen der Engpässe bei der Lieferung von Elektronik-Bauteilen.» Zudem stiegen die Preise für wichtige Rohstoffe des Autozulieferers.
Der konzerninterne und unter Gewerkschaftern umstrittene Umbau in Richtung Software, Sensorik und Elektronik mache derweil «erkennbare Fortschritte», erklärte Setzer: «Wir arbeiten Punkt für Punkt unsere Aufgaben ab.» Dazu gehört die für den September geplante Abspaltung der Sparte für Verbrenner- und Elektroantriebe. Sie wird in das neue Unternehmen Vitesco ausgelagert.
Ohne diesen Bereich gerechnet, will Conti 2021 im fortgeführten Geschäft einen Umsatz von 32,5 bis 34,5 Milliarden Euro erzielen. Diejenigen Teile der Automobil-Kernsparte, die im Konzern bleiben, könnten laut den Planungen auf 16 bis 17 Milliarden Euro kommen. Hier bildet Conti auch einen Extra-Bereich für das autonome Fahren.
Das klassische Reifengeschäft - bei den Kapazitäten unter Druck und daher von Standortschließungen betroffen, aber weiter ein Gewinnbringern des Konzerns - soll zusammen mit der Industrie-Kunststofftechnik (Contitech) im laufenden Jahr 16,5 bis 17,5 Milliarden Euro an Umsatz einspielen. Es wird angenommen, dass die Kosten für Rohmaterialien wie Kautschuk steigen. Ob sich dadurch höhere Preise für Reifenkäufer ergeben, war zuletzt noch unklar.
Die meisten übrigen Geschäftszahlen hatte Continental kürzlich schon genannt. Der Umsatz konnte im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 3,5 Prozent auf rund 10,3 Milliarden Euro gesteigert werden, vor Zinsen und Steuern blieben 834 Millionen Euro als bereinigtes Ergebnis übrig. Für die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen erwartet das Unternehmen 2021 nach der tiefen Corona-Delle 2020 nun einen Anstieg um 9 bis 12 Prozent.