Börse in Frankfurt

Dax geht geschwächt ins Wochenende

Dax geht geschwächt ins Wochenende

Dax geht geschwächt ins Wochenende

dpa
Frankfurt/Main
Zuletzt aktualisiert um:
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der Dax hat sich am Freitag mit Kursverlusten ins Wochenende verabschiedet. Inflations- und Zinssorgen haben die Märkte im Griff.

Das Minus für den deutschen Leitindex belief sich auf 0,42 Prozent beim Stand von 15.425,12 Punkten. Die Wochenbilanz beläuft sich auf plus 2,2 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Freitag um 0,37 Prozent auf 33.403,54 Zähler.

Die Aussicht auf kräftige Leitzinserhöhungen in den USA nach überraschend deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen belastet die Börsen. Die hohe Teuerung in den Vereinigten Staaten treibt die Renditen an den Kapitalmärkten immer weiter nach oben. Damit verteuert sich die Refinanzierung von Unternehmen mit entsprechend negativen Folgen für die Profitabilität.

Nach dem Ausverkauf am Vortag folgte bei den Papieren von Delivery Hero am Freitag der nächste Kursrutsch. Mehr und mehr Anleger verlieren offenbar das Vertrauen in die Perspektiven des Essenslieferdienstes. Mit einem Minus von 11,8 Prozent ging es auf 41 Euro abwärts. In zwei Handelstagen haben die Titel damit fast 39 Prozent eingebüßt und damit die seit Mitte November anhaltende Talfahrt beschleunigt. Ein schwacher Ausblick hatte am Vortag die Anleger ernüchtert.

Mit einem Kursanstieg von 6,7 Prozent reagierten an der Dax-Spitze die Aktien von Mercedes-Benz auf die Bekanntgabe erster Geschäftszahlen für 2021. Der Autobauer entwickele sich in beeindruckender Manier, hieß es von Goldman Sachs.

Die Papiere des Gebrauchtwagenhändlers Auto1 fielen auf ein weiteres Rekordtief und schlossen 6,2 Prozent schwächer. Experten sehen das Unternehmen operativ zwar auf gutem Weg, bemängeln aber mehrere Aktienplatzierungen von Altaktionären in den vergangenen Monaten.

Die Aktien von Carl Zeiss Meditec verloren 3,3 Prozent. Ein Händler nannte die Profitabilität des Herstellers von Medizintechnik im ersten Geschäftsquartal «ein Desaster». Die Zahlen hätten die Erwartungen klar verfehlt, die Lieferketten seien unverändert ein Problem für das Unternehmen.

Aurubis hingegen stiegen auf ein Rekordhoch und gewannen zum Schluss 4,4 Prozent. Der Kupferkonzern ist Profiteur des gegenwärtigen Rohstoffbooms.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 1,00 Prozent auf 4155,23 Punkte. Schwach schloss auch die Pariser Börse. Am Handelsplatz in London fiel der Abschlag moderat aus. In New York stand der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss leicht höher, im Technologiesektor aber ging es weiter nach unten.

Der Euro kostete nach Börsenschluss 1,14 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1417 (Donnerstag: 1,1439) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8759 (0,8742) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,12 Prozent am Vortag auf 0,15 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,11 Prozent auf 141,05 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,20 Prozent auf 164,75 Zähler.

Mehr lesen

Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„US-Wahlen: Schwiegertochter gesucht“