Börse in Frankfurt

Dax mit Rekord nach US-Arbeitsmarktbericht

Dax mit Rekord nach US-Arbeitsmarktbericht

Dax mit Rekord nach US-Arbeitsmarktbericht

dpa
Frankfurt/Main
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Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

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Der Dax hat nach einem zähen Verlauf am Freitag im späten Handel kräftig aufgeholt und einen Rekord aufgestellt.

Bei knapp 15.706 Zählern notierte der deutsche Leitindex so hoch wie noch nie, zum Schlussgong stand der Dax knapp darunter mit 0,39 Prozent im Plus bei 15.692,90 Punkten. Rückenwind erhielt der hiesige Markt durch den offiziellen Arbeitsmarktbericht aus den USA.

Die Arbeitslosenquote war zwar zurückgegangen, doch fiel der Stellenaufbau schwächer aus als von Volkswirten erwartet. Marktexperten sehen damit die Gefahr einer schneller als erwartet kommenden Zinserhöhung in den USA vorerst gebannt. Die Sorgen, dass wegen der stark ansteigenden Inflation die Notenbanken zum Gegensteuern gedrängt werden könnten, hatte zuletzt die Märkte in Schach gehalten und die Rekordjagd an den Börsen etwas ausgebremst. Die Anleger schwankten zwischen Zinsängsten und der Hoffnung auf ein starkes Konjunkturwachstum nach der Pandemie.

«Die Arbeitsmarktdaten könnten damit genau die richtige Mischung gewesen sein, auf die die Börse gewartet hat», schrieb Jochen Stanzl von CMC Marktes. «Die Notenbank kann ihre Entscheidung über die Zinswende noch etwas auf die lange Bank schieben, weil zwar Inflationsdruck aufkommt, aber gleichzeitig der Arbeitsmarkt im Großen und Ganzen keine Überhitzung zeigt.» Der MDax der mittelgroßen Unternehmen, der ebenfalls im Verlauf einen Höchststand erreicht hatte, ging mit einem Aufschlag von 0,67 Prozent auf 33.689,65 Zähler in das Wochenende.

In Europa ging es für den EuroStoxx 50 auf dem höchsten Niveau seit Anfang 2008 weiter nach oben, der Leitindex der Eurozone rückte um 0,25 Prozent auf 4089,38 Zähler vor. An der Pariser Börse fielen die Aufschläge etwas milder aus, wohingegen die Londoner Börse hauchdünn im Minus schloss. Auch an der New Yorker Wall Street ging es nach den Arbeitsmarktdaten nach oben, der Dow Jones Industrial notierte zuletzt mit rund 0,3 Prozent im Plus.

Pandemiegewinner gehörten zu den Favoriten wie etwa der Essenslieferdienst Delivery Hero. Die Papiere gewannen knapp zwei Prozent. Spitzenreiter im Dax mit rund 2,1 Prozent Kursaufschlag waren aber die Anteile des Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck KGaA, die zuvor mehrere Handelstage in Folge Verluste verbucht hatten.

Schwächster Dax-Wert waren die Aktien des Triebwerkherstellers MTU mit minus 1,4 Prozent. Papiere der Deutschen Bank gingen mit einem Abschlag von 1,3 Prozent aus dem Handel, nachdem sie am Vortag das höchste Niveau seit dem Frühjahr 2018 erreicht hatten. Mit dem Aufwind im Geschäft der Bank war auch die Bewertung am Markt in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen.

Die Papiere des Antikörperspezialisten Morphosys erholten sich mit plus 5,6 Prozent an der MDax-Spitze weiter von ihrem Kursrutsch vor zwei Tagen. Hochtief fielen hingegen nach einer Abstufung durch Oddo BHF als MDax-Schlusslicht um 4,4 Prozent auf den tiefsten Stand seit November. Die Papiere des Baukonzerns befinden sich bereits seit Mitte Mai nahezu ungebrochen auf Talfahrt.

Auto1 steigt wie erwartet zum 21. Juni aus dem Nebenwerteindex SDax in den MDax auf. Dies hatte die Deutsche Börse am Vorabend bekanntgegeben. Mit plus 3,4 Prozent stabilisierten sich die Aktien des Online-Gebrauchtwagenhändlers nun etwas. An den zwei vergangenen Tagen waren sie deutlich gefallen bis auf den tiefsten Stand seit dem Börsengang im Februar. Vor allem eine Aktien-Platzierung hatte den Kurs belastet.

Der Euro war nach den Daten vom US-Arbeitsmarkt deutlich angestiegen und kostete zuletzt 1,2172 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor am Nachmittag auf 1,2117 (Donnerstag: 1,2187) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8253 (0,8205) Euro gekostet. Am Rentenmarkt blieb die Umlaufrendite konstant bei minus 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 144,54 Punkte. Der Bund-Future legte zuletzt um 0,25 Prozent auf 170,33 Punkte zu.

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