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Dax trotzt schwachen Ifo-Daten - Führungswechsel belastet VW

Dax trotzt schwachen Ifo-Daten - Führungswechsel belastet VW

Dax trotzt schwachen Ifo-Daten - Führungswechsel belastet VW

dpa
Frankfurt/Main
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Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

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Der Dax hat im Laufe des Montagvormittags die anfänglichen Verluste wieder wettgemacht. Am Mittag stand der deutsche Leitindex 0,39 Prozent im Plus bei 13.305,35 Punkten.

Das schwache Ifo-Geschäftklima stand der Dax-Erholung nicht im Weg. Der Ifo-Index als Deutschlands wichtigster konjunktureller Frühindikator belegte für den Juli eine überraschend deutliche Stimmungseintrübung in der deutschen Wirtschaft - er fiel auf ein Zweijahrestief.

Auch die anderen Indizes machten nach der schwächelnden Eröffnung Boden gut: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor zuletzt nur noch 0,05 Prozent auf 26.762,27 Zähler, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ins Plus drehte und 0,41 Prozent auf 3611,23 Punkte gewann.

Am deutschen Markt stand der überraschende Führungswechsel bei Volkswagen (VW) im Fokus. Die Vorzugsaktien des Autobauers und des Großaktionärs Porsche SE verloren 1,8 und 2,1 Prozent, womit sie hintere Plätze im Dax belegten. Am Freitag nach Börsenschluss hatte VW mitgeteilt, dass Vorstandschef Herbert Diess Anfang September ausscheidet und von Oliver Blume abgelöst wird, dem Chef der Sportwagentochter Porsche AG.

Bechtle-Titel zogen an der MDax-Spitze um fünfeinhalb Prozent an, nachdem der IT-Dienstleister trotz Lieferengpässen eine Steigerung des Quartalsgewinns berichtet hatte. Beim im Nebenwerte-Index SDax gelisteten Mischkonzern Baywa sorgten Eckdaten für ein Kursplus von fast 7 Prozent und den Spitzenplatz.

Ansonsten bewegten Analystenaussagen die Kurse. Die Aktien der Merck KGaA stiegen nach einer positiven Jefferies-Studie um anderthalb Prozent. Dagegen büßten Uniper-Papiere als MDax-Schlusslicht acht Prozent ein. Die US-Bank JPMorgan stufte sie gleich doppelt ab und rechnet nun mit einer im Sektorvergleich schwachen Kursentwicklung.

Beim Vermögensverwalter DWS mussten die Anteilseigner ein Kursminus von knapp einem Prozent verkraften, nachdem Jefferies-Analyst Tom Mills seine Kaufempfehlung gestrichen hatte. Anders als beim kurzzeitigen Kursrückgang im ersten Halbjahr 2020 müssten die traditionellen Vermögensverwalter ihre Gewinnmargen nun in einem inflationären Umfeld verteidigen und gleichzeitig in strategische Wachstumsinitiativen investieren.

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