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Gutes Online-Geschäft verhindert bei Ceconomy Schlimmeres

Gutes Online-Geschäft verhindert bei Ceconomy Schlimmeres

Gutes Online-Geschäft verhindert bei Ceconomy Schlimmeres

dpa
Düsseldorf
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Der anhaltende Lockdown in Teilen Europas wie Deutschland und den Niederlanden belastet den Elektronikhändler Ceconomy, zu dem auch Mediamarkt gehört, weiter schwer. Foto: Henning Kaiser/dpa

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Viele Filialen von Saturn und Mediamarkt sind seit Wochen geschlossen. Und wo sie geöffnet haben, ist das Interesse an «Click and meet»-Einkäufen nicht groß. Es gibt aber auch einen Lichtblick.

Der anhaltende Lockdown insbesondere im deutschen Heimatmarkt belastet den Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt, Saturn) weiter schwer.

«Der zweite Lockdown ist deutlich länger und tiefgreifender als der erste vor einem Jahr», sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende Bernhard Düttmann am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Geschäftsquartal (per Ende März).

In den Monaten Januar bis März sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 4,6 Milliarden auf 4,3 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte sowie Portfolioveränderungen lag der Rückgang bei 5,7 Prozent. Ende April waren immer noch 42 Prozent der Läden geschlossen, mehr als die Hälfte der betroffenen Häuser liegt in Deutschland.

Bei den Kunden in Deutschland sei der Einkauf mit vorheriger Terminbuchung («Click and meet») nicht sehr beliebt, sagte Düttmann. Die zahlreichen Einschränkungen für den Handel seien «unverhältnismäßig», kritisierte er. «Hier werden Arbeitsplätze und tote Innenstädte riskiert, ohne dass es der Pandemiebekämpfung hilft.»

Das florierende Online-Geschäft verhinderte einen noch größeren Umsatzeinbruch. Mit 2,1 Milliarden Euro sei nahezu die Hälfte des Gesamtumsatzes mit Verkäufen über das Internet erzielt worden, sagte Finanzchef Florian Wieser bei einer Online-Pressekonferenz. Im Januar und Februar habe es im Vergleich zu den Vorjahresmonaten ohne Corona-Einschränkungen dreistellige Zuwachsraten bei den Online-Kunden gegeben. Von Januar bis März hätten beide Ketten rund 2,2 Millionen neue Online-Kunden gewonnen.

Mitte Dezember war bei Ceconomy noch etwas Euphorie für bald beginnende Corona-Impfungen und die damit verbundene Hoffnung auf Lockerungen spürbar. Wie sich nun im Quartal zeigte, belastet vor allem der in Deutschland anhaltende Lockdown. Ceconomy wagt deshalb weiter keine konkrete Prognose für den weiteren Geschäftsverlauf.

Das Unternehmen befindet sich gerade im Umbau. So wird die Führungsstruktur von Ceconomy und ihrer Tochter Media-Saturn-Holding vereinheitlicht. Dazu hat der Konzern nach langem Suchen einen neuen Chef gefunden. Eon-Manager Karsten Wildberger übernimmt ab 1. August das Ruder sowohl bei Ceconomy als auch bei Media-Saturn. Dort löst er den langjährigen Chef Ferran Reverter ab, der zum Fußballclub FC Barcelona wechselt.

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