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Post nach Corona mit Einbußen bei den Paketen

Post nach Corona mit Einbußen bei den Paketen

Post nach Corona mit Einbußen bei den Paketen

dpa
Bonn
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Nach dem Corona-Boom: Die Deutsche Post schwächelt im Inland. Foto: Henning Kaiser/dpa

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In Corona-Zeiten war der Logistikriese Deutsche Post DHL ein Profiteur von Pandemie-Einschränkungen: Die Menschen bestellten viel mehr online, die Paketmengen stiegen rasant. Diese Sonderkonjunktur ist vorbei.

Die Deutsche Post DHL hat im Inland zuletzt weniger Pakete befördert als vor einem Jahr, in anderen Geschäftsbereichen aber starke Zuwächse verbucht.

Die Schwächephase am Heimatmarkt machte sich in den am Freitag vorgestellten Quartalszahlen bemerkbar: Das operative Ergebnis im Bereich Post & Paket Deutschland sackte im zweiten Quartal um fast ein Viertel auf 242 Millionen Euro ab. Der Umsatz sank von 4,2 auf 4,0 Milliarden Euro.

Die Entwicklung kommt nicht überraschend. Die Post ging schon vorher davon aus, dass sich die Paketmengen nach dem Ende der Corona-Einschänkungen «normalisieren» würden. Im Frühjahr 2021 hatten Corona-Regeln Paketbestellungen in die Höhe getrieben, dies ist inzwischen anders.

Gegenwind am Heimatmarkt

Die Mengen lägen «im Rahmen dessen, was wir erwartet haben», sagte Finanzvorständin Melanie Kreis und betonte, dass das Volumen «signifikant höher» sei als vor drei Jahren, also vor Corona. Im zweiten Halbjahr 2022 könnte die Zahl der von der Post beförderten Pakete nach Aussage von Kreis wieder ansteigen und somit das strukturelle Wachstum weitergehen - also der langjährige Trend hin zu Online-Bestellungen unabhängig von Corona-Sondersituationen.

Der Gegenwind am Heimatmarkt liegt zum Teil auch daran, dass der Großkunde Amazon verstärkt auf eigene Zusteller setzt und die Aufträge an die Post reduziert hat. Anfang 2020 lag der Amazon-Umsatzanteil am Bereich Post & Paket-Deutschland noch bei sechs Prozent. «Da sind wir jetzt deutlich auf einem Weg nach unten», sagte Kreis. Den aktuellen Anteil nannte sie nicht.

Aus ihrer Sicht ist die Entwicklung aber nicht gravierend. Rechne man den Amazon-Anteil heraus, so seien die von der Post beförderten Paketvolumina in drei Jahren um 30 Prozent gestiegen. «Das ist ein schöner Beleg, dass das strukturelle Wachstum da ist.» Die von Amazon freiwerdenden Kapazitäten würden nach und nach von anderen Kunden übernommen.

Am Heimatmarkt gab es auch eine positive Geschäftsentwicklung zu vermelden. Denn die Briefmengen, die im Internetzeitalter wegen digitaler Kommunikationswege eigentlich seit langem sinken, legten im zweiten Quartal gegen den Trend um 3,7 Prozent zu. Das lag daran, dass Unternehmen deutlich mehr Werbepost verschickten als vor einem Jahr.

Russland-Geschäft wird eingestellt

In anderen Bereichen des global operierenden Konzerns brummte das Geschäft kräftig: Höhere Preise im Frachtverkehr sorgten dafür, dass sich das operative Ergebnis in diesem Bereich mehr als verdoppeln konnte und der Umsatz legte ebenfalls stark zu. Gute Zuwächse verbuchte die Post zudem beim Geschäft mit Lieferketten. Alles in allem stieg der Konzernumsatz im zweiten Quartal um 23,4 Prozent auf 24 Milliarden Euro, der Nettogewinn legte um 13,1 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro zu. Für die zweite Jahreshälfte gibt sich der Vorstand vorsichtig optimistisch.

Unterdessen wurde bekannt, dass die Post ihr ohnehin schon reduziertes Russland-Geschäft fast komplett einstellen wird, auch das nationale Geschäft. Man werde die Mitarbeiter entlassen, weil man entschieden habe, «dass wir das Geschäft auf gar keinen Fall weiterbetreiben werden», sagte Post-Chef Frank Appel.

Nur noch bestimmte internationale Sendungen sollen weiter ausgeführt werden. Vorständin Kreis sprach von einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag, der im dritten Quartal als Wertberichtigung fällig werde. Vor Beginn des Ukraine-Krieges hatte die Post 3500 Beschäftigte in Russland. Das dortige Geschäft kam auf einen Anteil von circa einem Prozent des Konzernumsatzes.

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