Videokonferenzen
Zoom mit Plänen für Milliarden-Zukauf gescheitert
Zoom mit Plänen für Milliarden-Zukauf gescheitert
Zoom mit Plänen für Milliarden-Zukauf gescheitert
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Als Zoom im Sommer ankündigte, seinen bisher größten Zukauf nur mit eigenen Aktien zu bezahlen, sah es nach einem cleveren Weg aus, vom Kursanstieg in der Pandemie zu profitieren. Nun ist der Deal geplatzt.
Die Pläne von Zoom, sich mit einem Milliarden-Zukauf schneller im Call-Center-Geschäft zu etablieren, sind gescheitert.
Die Aktionäre der Firma Five9, die Zoom schlucken wollte, lehnten den Deal ab, wie die Unternehmen in der Nacht zum Freitag mitteilten. Deswegen wurde die Kaufvereinbarung aufgelöst.
Zoom hatte die Übernahme von Five9 im Juli angekündigt und wollte seine in der Pandemie gestiegenen Aktien als Währung nutzen, um den damals angegebenen Kaufpreis von 14,7 Milliarden Dollar (12,5 Mrd Euro) zu zahlen. Allerdings fiel der Kurs der Zoom-Papiere seitdem um mehr als ein Viertel - von rund 362 auf zuletzt gut 261,50 Dollar. Damit wurde der Deal für die Aktionäre von Five9 weniger lukrativ, auch wenn ihre Firma in der Zeit an der Börse auch rund ein Zehntel ihres Wert verlor.
Erschwerend kam in den vergangenen Wochen hinzu, dass die US-Regierung eine intensive Prüfung der Übernahme ankündigte. Ein spezielles Gremium unter Führung des Justizministeriums ging der Frage nach, ob der Deal Risiken für die nationale Sicherheit der USA berge.
Five9 ist ein Spezialist für in der Cloud betriebene Call-Center. Mit dem Kauf hätte Zoom sein Geschäft weiter über Videokonferenzen hinaus ausbauen können. Zoom-Chef Eric Yuan versicherte in einem Blogeintrag, dass der Rückschlag die Pläne von Zoom zur Erweiterung des Geschäfts nicht beeinträchtigen werde, da Five9 nicht entscheidend für den Erfolg der Plattform gewesen sei.
Five9-Chef Rowan Trollope kündigte an, bald Pläne für die weitere Strategie als eigenständiges Unternehmen vorzustellen. Five9 bietet Software an, die Unternehmen mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz hilft, Kundenanfragen zu beantworten.
Auch Privatpersonen greifen seit der Krise zu Zoom
Zoom war mit der Corona-Krise in eine neue Liga aufgestiegen. Die Firma sollte ursprünglich Videokonferenzen für Unternehmen zur Verfügung stellen. In der Pandemie nahm aber nicht nur die Nutzung in Firmen zu: Auch Privatpersonen greifen zu Zoom für alle möglichen Gelegenheiten - von Familientreffen bis zu Yoga-Stunden.
Nach Umsatzsprüngen von mehr als 300 Prozent im vergangenen Jahr hat sich das Wachstum normalisiert. Zoom versucht deshalb, den Rückenwind für den Ausbau seines Geschäfts zu nutzen. Der Plan ist unter anderem, neben Videokonferenzen auch die Versorgung mit Telefonie in Firmen zu übernehmen.